Offener Brief an den Ethikrat

 

Offener Brief an den Ethikrat
Als Podcast hier

Ethik – die Lehre vom guten Handeln

 

Sehr geehrte Frau Prof. Buyx,

zunächst möchte ich mich bei Ihnen für Ihre Arbeit bedanken. Der Ethikrat betrachtet mögliche Handlungsweisen gemäß ihrer Güte und Menschlichkeit, gemäß Moral und Anstand, gemäß ihres Nutzens, gemäß ihrer ethischen Vereinbarkeit mit der Würde des Menschen. Das ist ein sehr wichtiger Aspekt, der mit hoher Verantwortung verbunden ist.

Immer, wenn hier Entscheidungen zu fällen sind, sind auch große Gewissensfragen zu beantworten. Leicht ist diese Aufgabe mitnichten und Kritiker (m, w, d) gibt es zur Genüge. Sicherlich werden Sie mich auch in diese Kategorie einordnen, weswegen ich keine Vorschläge machen möchte, sondern mich mit Fragen an Sie wende, in der Hoffnung, dass diese auch beantwortet werden.

Da der Respekt gegenüber anderen Menschen für mich, so wie für Sie bestimmt auch, ein elementarer Bestandteil der Ethik ist, hege ich die leise Hoffnung, dass ich – im Gegensatz zu den meisten anderen Personen aus der Politik, an die ich mich wende - vielleicht eine Antwort bekomme, die sich nicht mittels eines Standardschreibens darstellt.

Mein Name ist Nadine Rebel, ich bin eine normale Bürgerin, die die Entwicklungen der Zeit aufmerksam verfolgt. Basierend auf dem Studium der Soziologie, Psychologie und der Pädagogik stelle ich mir so manche Fragen, bzw. gehe empathisch mit, wenn andere Menschen diese wichtigen Fragestellungen bearbeiten müssen.

Ich sehe, dass der Ethikrat im Dezember noch mehrheitlich für eine allgemeine Impfpflicht war, im Januar 2022 nun ein wenig von dieser Sichtweise abrückt, auch angesichts der neueren Entwicklungen.

Eines der wichtigsten Argumente seitens des Ethikrats war, dass die Impfung mehr nutzen als schaden würde.

Ein Argument, welches immer wieder zu lesen ist, lautet, dass man mit einer Impfung andere Menschen schützen würde. Dies kann ich nicht ganz nachvollziehen, da mittlerweile leider klar geworden ist, dass auch geimpfte Personen das Virus übertragen können, sowie sie auch selbst noch an dem Virus erkranken können, also auch diese Personen ein Risiko für andere darstellen, bzw. selbst nach wie vor mit einem Risiko leben müssen.

Da dies offenkundig ist, wird das Argument dahingehend erläutert, dass die geimpften Personen einen milderen Verlauf hätten. Hier würde mich die aktuelle Studienlage interessieren. Welche Daten gibt es, die beweisen können, dass all die Personen, die trotz einer Impfung an Covid 19 erkrankt sind mit Sicherheit ohne Impfung definitiv einen schweren Verlauf gehabt hätten?

Zu Beginn der Pandemie wurde immer wieder betont, dass jeder Mensch, der als Corona-Toter zu beklagen wäre, ein Mensch zu viel wäre. Das kann ich sehr gut nachvollziehen.
Da leider auch die Impfungen teilweise zum Tod führen, möchte ich gerne wissen, warum das Argument, dass jeder Impftote ein Toter zu viel wäre, nicht betrachtet wird?

Gibt es Studien, die belegen, dass die Personen, die in Folge einer Impfung gestorben sind, definitiv auch im vergleichbaren Zeitraum ohne Impfung gestorben wären? Wenn ja, welche sind das?

Die Grundlage der Argumentation des Ethikrats bezieht sich auf den Ansatz des Utilitarismus, welcher im Grunde davon ausgeht, dass alles gut ist, was mehr Personen nutzt als schadet. Diese ethisch-philosophische Frage war schon immer sehr schwer zu beantworten, man kennt die Gedankenexperimente hierzu. Soll ich einen Menschen vorsätzlich töten, wenn ich damit 3 andere rette?

Ich denke, wir sind uns dahingehend einig, dass uns diese Entscheidung nicht oder nur sehr bedingt zusteht. Bedingung für eine solche Entscheidung wäre für mich, dass es unumstößliche Daten gibt, die beweisen können, dass man mit dieser Entscheidung nicht vorsätzlich Schaden zufügt. Und selbst wenn diese Daten vorliegen würden, so frage ich mich und damit auch Sie: Dürfen wir dann über wertes und unwertes Leben entscheiden? Ist das nicht per se schon unethisch?

Wie können Sie also für eine Impfpflicht – ob nun partiell oder generell – sein? Der Schutz der Menschen hat Priorität, da stimme ich Ihnen zu.
Doch mittels der Testungen, die meines Erachtens nach das mildere Mittel wären, können Menschen geschützt werden, ohne, dass man das Risiko von Nebenwirkungen einer Injektion eingeht.

Egal, wie geringfügig die Zahl derer ist, die Nebenwirkungen erleiden müssen, Fakt ist, dass diese Menschen geschädigt wurden. Ihre körperliche Unversehrtheit wurde vorsätzlich aufs Spiel gesetzt. Solange sich die Menschen „freiwillig“ für diesen Eingriff entscheiden, mag das noch zu rechtfertigen sein, wobei das Wort „freiwillig“ nicht umsonst in Anführungszeichen gesetzt wurde. Sie wissen wie ich, dass wir uns fernab von Freiwilligkeit befinden. Nötigung, Erpressung und das Lockmittel der Rückgewinnung von Grundrechten sind vielmehr Anreize, die die Freiwilligkeit fraglich erscheinen lassen.

 

Ich fasse also meine Fragen nochmals zusammen:


1.) Woher wissen Sie, dass jeder Mensch, der trotz Impfung an Corona erkrankt ist, ohne Impfung definitiv und unumstößlich beweisbar einen schwereren Verlauf gehabt hätte?
2.) Wenn jeder Corona-Toter ein Toter zu viel war und ist, ganz gleich welches Alter diese Person und ganz gleich welche Vorerkrankungen diese Person hatte, warum gilt das dann nicht auch für jeden Impftoten?
3.) Wie rechtfertigen Sie es, Menschen zu etwas zwingen zu wollen, was diese nicht möchten und was tief in ihre Persönlichkeit, ihren Körper und womöglich auch in den Verlauf ihres weiteren Lebens eingreift?
4.) Woher wissen Sie, dass die Personen, die in Folge der Impfungen Schäden erleiden mussten oder gestorben sind, auch ohne Impfung gestorben wären?
5.) Wenn das Argument des Schutzes der Allgemeinheit/ der anderen, das wichtigste Argument ist, warum werden dann nicht a) mildere Mittel (Testpflicht für alle) gewählt und b) warum müssen sich dann Personen, die geimpft sind, sich nicht mehr testen lassen, obwohl man weiß, dass diese die Krankheit übertragen können?

Abgesehen davon, dass ich kein Mitglied eines Ethikrats bin und meine Entscheidungen nur nach bestem Wissen und Gewissen treffe, ist meine ethische Auffassung hier eine andere.

Wenn ich weiß, dass ich einen Menschen zu etwas zwinge, wodurch er Schaden erleiden kann, dann werde ich alles tun, diesen Zwang zu vermeiden. Ich werde nicht nach Argumenten suchen, diesen Zwang zu rechtfertigen.

Wenn ich abwägen müsste, ob ich es zulasse, dass der Mensch sich einem Lebensrisiko aussetzt, welches ihn umbringen kann oder ob ich ihn zu etwas zwinge, was ihn umbringen kann, so würde ich das Lebensrisiko wählen.

Das Solidaritätsargument ist falsch. Es gibt mildere Mittel. Die Imfpung kann Menschen schädigen oder umbringen. Das kann Corona auch, aber zu einer Corona-Infektion zwinge ich niemanden.

In diesem Sinne bin ich gespannt, wie sie diese Sachlage sehen und freue mich auf Ihre Antworten.
Mit freundlichen Grüßen

Nadine Rebel

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