Mein Haus, mein Auto, mein Impfbuch

 

mein Haus, mein Auto, mein Impfbuch - das neue Statussymbol

Die Errungenschaften der modernen Medizin sind in vielen Bereichen ein Segen, in anderen Bereichen weniger. Menschen machen Fehler, das liegt in unserer Natur. Oftmals weiß man erst später, was ein Fehler war. Jeder wägt seine Entscheidungen nach bestem Wissen und Gewissen ab, wobei ich mir tatsächlich die Frage stelle, ob immer beides vorhanden ist.

Mittlerweile muss man es dazu sagen: Ich bin kein Impfgegner. Mein Heftchen ist voll mit allen möglichen Einträgen. Alles mitgemacht. Alles durchgemacht. Sehr selten hinterfragt. Das erste ungute Gefühl hatte ich, als meine Tochter in der Grundschule nicht ins Schullandheim gedurft hätte, hätten wir nicht vorher die Zeckenschutzimfpung vornehmen lassen. Damals habe ich mich breitschlagen lassen, obwohl es sich nicht richtig anfühlte, dennoch habe ich immer abgewogen. Kosten und Nutzen, Nutzen und Risiken. Sofern mir das möglich war und ist. Heute stelle ich fest, dass jeder Eintrag mehr im gelben Heft wie eine Monstranz vor sich hergetragen wird und das erstaunt mich. Ist das Impfheft das neue Statussymbol?

 

 

Informationen liefern

 

Ich habe es bisher immer folgendermaßen verstanden: Eine Impfung stellt dem Immunsystem eine mögliche Gefahr vor und das Immunsystem setzt sich mit der möglichen Gefahr auseinander. Es betrachtet die mögliche Bedrohung, stellt fest, dass es tatsächlich nicht gut wäre, wenn diese Gefahr zu groß werden würde und wappnet sich dagegen. Die Impfung liefert die Informationen über die mögliche Bedrohung, das Immunsystem bekommt eine neue, eine zusätzliche Aufgabe, die neben dem Berufsalltag auch noch erledigt werden muss. Es kommt also durch eine Impfung zu einer (kurzfristigen) Doppelbelastung. Diese Doppelbelastung stresst das Immunsystem. Wenn das Immunsystem danach eine gewisse Zeit in „Ruhe“ gelassen wird, kommt es aber mit dieser stressigen Doppelbelastung zurecht.

 

 

Gereiztes Immunsystem

 

Die oben genannten vereinfachten Darstellungen waren für mich bisher immer plausibel. Insofern war es für mich auch nachvollziehbar, dass man sich nur impfen lassen sollte, wenn man gesund ist. Ich habe auch verstanden, dass das Immunsystem nach einer Impfung ein wenig „Erholungszeit“ braucht. Genauso sinnvoll klang es für mich, wenn man gesagt hat, dass zwischen verschiedenen Impfungen mehrere Wochen vergehen sollten.

 

 

Viel hilft viel

 

Was ich in letzter Zeit bemerke, bei vielen Menschen ist eine gewisse Impfsucht. Es vergeht keine Woche, in der die Personen nicht mit stolzgeschwellter Brust mitteilen, dass sie wieder beim Impfen waren. Letzte Woche C-Impfung Nummer 2 oder der Booster, diese Woche die Grippeschutzimpfung. Nächste Woche dann noch die Herpes Zoster Impfung in Kombination mit der Zeckenschutzimpfung. Tetanus sowieso, kommt übernächste Woche. Tollwut wäre auch eine gute Idee, weil einen vor 3 Monaten eine fremde Katze gekratzt hat. Die Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs kommt bei den weiblichen Personen noch dazu.

 

Nein, das ist keine Übertreibung. Es ist eine neue Mode.

 

 

Dauerpeeling

 

Als Laie staune ich und verstehe es nicht. Ich dachte, siehe oben, das Immunsystem sollte auch mal in Ruhe gelassen werden. Ich vergleiche es mit einem Peeling. Einmal pro Woche kann die Haut von abgestorbenen Hautschüppchen befreit werden. Danach sollte man ihr Zeit geben, sich zu regenerieren. Wenn ich aber, weil es so gut funktioniert hat, mich entschließe, nun jeden Tag ein Peeling zu machen, dann muss ich mich nicht wundern, wenn sich meine Haut zum Schlechteren entwickelt. Jeden Tag zerstöre ich die Haut ein bisschen mehr. Sie hat keine Zeit mehr, sich zu erholen, sie ist dauergereizt, die natürliche Schutzfunktion wird vorsätzlich zerstört. Die Haut wird zunehmend empfindlich und reagiert mit Pusteln, Pickeln, Rötungen und Entzündungen.
Man muss dann damit aufhören, oder zumindest eine Pause einlegen, oder?

 

 

Nicht mehr leistungsfähig

 

Vielleicht verstehe ich es auch nicht, aber könnte es nicht sein, dass wir mit Dauerimpfungen unserem Immunsystem zu viel zumuten. Treiben wir das Immunsystem vielleicht in einen Burn-Out, in einen Zustand der Dauerstresses? Und könnte es dann nicht vielleicht so sein, dass es überstrapaziert wird und sich gegen sich selbst richtet?

Immunermüdung und Autoimmunerkrankungen könnten eine Folge sein, oder?

 

https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/wenn-das-immunsystem-zum-feind-wird-chronisch-entzundliche-erkrankungen-2143.php

 

 

In Ruhe lassen

 

Ich schließe, wie ich angefangen habe. Das Immunsystem ist eine tolle Sache, die moderne Medizin auch. Viel hilft aber nicht immer viel. Das ist uns doch in so vielen Bereichen klar. Wenn ich 10 Stunden pro Woche Sport machen will, so sollte ich diese aufteilen. An einem Tag 10 Stunden am Stück zu absolvieren, wird nicht den gewünschten Effekt erzielen. Im Gegenteil: Das Verletzungsrisiko steigt. So macht man sich vorsätzlich kaputt.

 

 

Alle machen mit

 

Im Herbst 2019 (also vor den C-Zeiten) habe ich das selbst zum ersten Mal erlebt und mitgemacht. Ich war zur Kontrolle beim Hausarzt. Auch das gelbe Heftchen wurde kontrolliert. Auffrischungsimpfungen wären nötig. Okay, können wir machen.

Also bekam ich an diesem Tag in den rechten Arm eine Spritze (Masern, Mumps, Röteln) und in den linken Arm eine weitere Spritze (Keuchhusten, Diphterie, Tetanus, Polio).

Keine Rede mehr von Pausen. Aber mein Arzt wird schon wissen, was er tut.

 

Damals wunderte ich mich nur und habe mitgemacht. Heute wäre ich nicht mehr so.

 

 

Souveränität oder der Hunger nach Anerkennung

 

Ich frage mich, was Menschen dazu bewegt, sich in einen Dauerimpfzustand zu begeben. Es erscheint mir in gewisser Weise krankhaft. Eine Sucht. Wie Magersucht, Alkoholsucht oder Drogenabhängigkeit. Welchen Rausch verschafft man sich damit? Ist es das Gefühl, ein besonders vorbildlicher Mensch zu sein? Und wer gibt einem dafür die Anerkennung und warum braucht man diese? Ich verstehe es nicht.

 

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