Der kranke Bürger (m, w, d) als potenzieller Betrüger
Sehr geehrter Herr Dr. Ullrich,
sehr geehrte Frau Roth,
sehr geehrte Frau Bahr,
am 04. Januar habe ich mich bezüglich der Unsinnigkeit einer allgemeinen Impfpflicht an Sie gewandt. Die Argumente für eine allgemeine Impfpflicht zeigen nach wie vor deutlich, dass die Augen hinsichtlich bestätigter wissenschaftlicher Erkenntnisse verschlossen werden. Die Impfung kann einen selbst schützen, muss aber nicht. Die Impfung stellt keinen Fremdschutz dar.
Dass dem so ist, konnten wir jetzt innerfamiliär erleben. Neben einer C-Erkrankung war es uns zusätzlich möglich, interessante Erkenntnisse in Bezug auf den Umgang des Staates mit erkrankten Personen zu gewinnen.
Am Sonntag, den
06.02.2022 wurde unsere Tochter krank. Sie ist doppelt geimpft, deswegen dachte
sie zuerst an eine „normale“ Erkältung. Ein Schnelltest am folgenden Dienstag
und der PCR Test am Mittwoch brachten Gewissheit: Corona.
Da der Rest der Familie ungeimpft ist, haben wir uns alle sofort in Quarantäne
begeben. Am Donnerstag, 10.02.2022 stand dann für uns alle (Mein Mann, mein
Sohn und ich) der PCR-Test an. Auch wir hatten bereits Symptome seit Sonntag/
Montag.
Die Ergebnisse kamen am Samstag: Mein Mann war positiv, mein Sohn und ich
negativ.
Freitesten aus der Quarantäne war dann am Sonntag möglich. Alle negativ.
Symptome waren bei mir aber immer noch vorhanden und wurden am Sonntag, den
13.02.2022 schlimmer. Am Abend hatte ich dann bereits 38,4° Fieber.
Am Montag, den 14.02.2022 verschlechterte sich die Lage, das Fieber stieg auf
39,8°C.
Am Abend 18:30 Uhr hatte ich erneut einen Termin für einen PCR-Test im
ansässigen Testzentrum.
Mein Mann fuhr mich hin. Die zu Hause gemachten Selbsttests waren positiv.
Wir kamen am Testzentrum an und zeigten sowohl die Corona-Warn-App als auch die
positiven Schnelltests. Man erklärte uns, dass diese Punkte nicht mehr zu einem
kostenlosen PCR-Test berechtigen würden, weil sowohl die Tests wie auch die
Corona-Warn-App leicht manipulierbar seien.
Ich müsste hier vor Ort einen Schnelltest machen und nur, wenn dieser positiv
ausfallen würde, hätte ich die Berechtigung für einen PCR-Test und könnte mich
dann nochmals in der Schlange anstellen.
Gut. Also dann zunächst der Schnelltest. Ergebnis: Negativ. Dann also kein
PCR-Test.
Wir sind also wieder nach Hause gefahren.
Fakten:
· In der Familie (4 Personen) waren 2 Personen infiziert.
· Wir leben familiär zusammen.
· Ich habe Symptome (Fieber, Gliederschmerzen, Kopfweh, Schnupfen, leichter Husten, Druckgefühl).
· Die Ergebnisse der Schnelltests, die man gewissenhaft zu Hause macht und die man selbst zahlen durfte, werden nicht mehr anerkannt (wenn sie POSITIV sind).
·
Die
Corona-Warn-App und deren Warnungen, werden NICHT mehr anerkannt.
Ergebnis:
Ich bin nun also NICHT in
Quarantäne und dürfte mich frei bewegen, alle Kurse in meinem Studio geben,
Einkaufen gehen und mich unter Leute mischen. Denn: Die Tests sagen, ich bin
negativ.
Mein Körper, die Schnelltestergebnisse und die Corona-Warn-App sagen mir zwar
etwas anderes, aber das zählt nicht. Natürlich bekomme ich nun auch keinen
Genesenenstatus, aber der würde sowieso nur für 3 Monate gelten.
Somit hat das Vorgehen das beste Gegenargument GEGEN die Impfung geliefert.
Die Person, die es bekommen hat und in die Familie getragen hat, war die junge
geimpfte Frau.
3 weitere Familienmitglieder sind ungeimpft. Eine Person hat sich infiziert,
aber nur leichte Symptome, die beiden anderen Personen bekommen es einfach
nicht.
Warum also sollte ich mich impfen lassen, wenn ich es als ungeimpftes
Familienmitglied allem Anschein nach nicht bekommen habe. Das sagen zumindest
die offiziellen Tests.
Fragen bzgl. des Infektionsschutzes:
· Sinn der gesamten Maßnahmen war es doch, die Gefahr für die Bevölkerung so gering wie möglich zu halten, oder?
· Sinn des Testens ist es doch, erkrankte und infektiöse Personen zu erkennen und diese durch Quarantäne vom Rest der Bevölkerung fernzuhalten, oder?
Umgang mit Personen, die sich an die Regeln halten möchten:
· Wenn in einer Familie bereits 2 C-Fälle bestätigt wurden und die anderen Familienmitglieder Symptome haben, ist es dann nicht wahrscheinlich, dass sich diese auch angesteckt haben?
· Warum werden Personen, die sich brav an alle Regeln halten, als mögliche Betrüger dargestellt?
· Ist es sinnvoll, PCR-Tests bei Symptomen zu verweigern, weil man der eigenen Corona-Warn-App auf einmal keinen Glauben mehr schenken möchte?
· Ist es sinnvoll, anzunehmen, Bürger (m, w, d) würden Selbsttests manipulieren, um ein positives Ergebnis zu erhalten?
· Wie rechtfertigt man dieses Vorgehen im Sinne des Infektionsschutzes? Immerhin dürfte ich mich vollkommen frei bewegen. Ich könnte zum Einkaufen, ich dürfte meine Kurse geben, ich könnte mich mit Menschen treffen. Alles kein Problem, denn ich bin ja negativ. So sagen es die Tests der offiziellen Stellen. Der eigene Gesundheitszustand, die Wahrscheinlichkeit, sich infiziert zu haben, die Temperaturanzeige des Fieberthermometers und die zu Hause durchgeführten Selbsttests zählen (auf einmal) nicht mehr. (Ich gehe NICHT aus dem Haus und habe alle Kurse abgesagt. Da ich mich nicht offiziell in Quarantäne befinde, muss ich für diesen Verdienstausfall auch alleine geradestehen).
Wie soll man das verstehen?
· Können Sie nachvollziehen, dass hier der Gedanke aufkommt, dass man (auf einmal) kein Interesse mehr daran hat, alle infizierten Personen zu identifizieren?
· Können Sie verstehen, dass man sich ein wenig veräppelt vorkommt?
Eigeninitiative:
Ich habe dann am Dienstag, den 15.02.2022 nach Möglichkeiten der Durchführung eines PCR-Tests gesucht.
Man wendet sich an den Hausarzt. Dieser führt allerdings keine PCR-Tests durch, weil die Folgen für den Praxisalltag nicht absehbar wären. In gewisser Weise ist die Weigerung eines Arztes, einen kranken Patienten zu untersuchen, sogar nachvollziehbar. Tatsächlich wird das gesamte System ad absurdum geführt. Zum Arzt darf ich, wenn ich gesund bin, nicht, wenn ich krank bin.
Als ich erklärte, wie die Testregeln seit dem 14.02.2022 aussehen würden, konnte man es mir nicht glauben.
Ich erhielt eine Telefonnummer eines Ärztehauses in Augsburg, dort solle ich mich hinwenden.
Keine Chance. Telefonisch war hier niemand erreichbar.
Alternativ kann man die Telefonnummer 116 117 wählen. Die Leitung ist tot. Es erklingt nicht einmal ein Besetztzeichen. Auch hier: Keine Chance.
Weitere Möglichkeit: Ich könnte einen PCR-Test auf eigene Kosten machen.
Immerhin „lockt“ ja der Genesenenstatus, der mich als ungeimpfte Person allerdings weiterhin zweitklassig dastehen lässt, denn bei mir gilt er dann nur 3 Monate. Bei meiner Tochter, die sich brav hat impfen lassen und es als erste in der Familie bekommen hat, gilt er 6 Monate.
Nein. Ich habe mich dann dagegen entschieden. Ich habe als Unternehmerin investiert, gezahlt, mich an die Regeln gehalten, Statusnachweise überprüft, eine Luftfilteranlage angeschafft, mich zum Erfüllungsgehilfen des Staates gemacht, Menschen ausgeschlossen und eine Unmenge an Selbtstests auf eigene Kosten beschafft, um mich korrekt zu verhalten. Ich habe mich in freiwillige Quarantäne begeben, um niemanden zu gefährden und muss für den Verdienstausfall allein geradestehen.
Diese Tests, wie von uns im Rahmen der Regelungen 3G am Arbeitsplatz täglich verpflichtend waren und sind, werden allerdings, wenn das Ergebnis dem Staat nicht passt, nicht anerkannt.
Warum soll ich diese Tests machen?
Und warum soll ich nun wieder in die eigenen, durch die letzten 2 Jahre sehr entleerten Taschen greifen, um auf eigene Kosten mittels eines Tests bestätigen zu lassen, was mir mein Körper und mein Fieberthermometer sagt?
Ich mag nicht mehr!
Genesenenstatus
Gut, nur so könne ich den Genesenenstatus erlangen. Nur, wenn der Staat anerkennt, dass ich krank war und wieder gesund geworden bin, kann ich für eine gewisse Zeit wieder einige Dinge tun, die früher a) normal waren und b) zu den Grundrechten gehörten.
Das ist alles nicht nachvollziehbar.
Mein
Mann kann in ca. 1 Monat sein Genesenenzertifikat (für besondere Leistungen?)
erlangen, meine Tochter auch. Meinem Sohn und mir bleibt dieses Privileg
verwehrt.
Zusammenfassend:
Die Krankheit ist da und
ansteckend. Keine Frage. Es gibt Menschen, die erwischt es hart und andere
haben einen milden Verlauf. Da man das nicht wissen kann, haben wir uns auch
sofort in Quarantäne begeben und allen unseren Teilnehmern im Studio gesagt,
dass die Kurse nur online stattfinden können. Das war eine
Selbstverständlichkeit.
Innerhalb der Familie war es nur eine Frage der Zeit, bis man sich ansteckt. Auch das war mir klar. Doch obwohl ich Symptome hatte, sagen die zuverlässigen Tests der offiziellen Teststellen, dass ich es nicht habe. Wunderbar. Allem Anschein nach, scheine ich immun zu sein.
Das beste Argument gegen eine allgemeine Impfpflicht
Das Vorgehen der Regierung hat das beste Argument gegen eine allgemeine Impfpflicht gegeben. Warum sollte ich mich impfen lassen, wenn ich es gar nicht bekomme, obwohl innerhalb der Familie die Hälfte erkrankt ist?
Zu den obenstehenden Ausführungen kommen die vielen Menschen, die nun, trotz erfolgter Booster-Impfung, erkrankt sind. Es erwischt quasi jeden, ganz gleich ob geimpft, ungeimpft, geboostert.
Die Krankheitsverläufe
scheinen identisch zu sein. Man schützt weder sich noch andere.
Und wenn die Regierung auf einmal die Erkrankten nicht mehr identifizieren
will, dann haben diese einfach kein Corona. Basta. Ganz gleich, was die Selbsttests
sagen.
Man hat sich an alles gehalten, man hat bewusst für sich das Risiko in Kauf genommen, es zu bekommen. Man bekommt die Krankheit und möchte Gewissheit, auch, um sich weiterhin richtig zu verhalten. Man wird behandelt wir eine potentielle Betrügerin und danach komplett allein gelassen.
Diese Erkältung war dann wohl eine von vielen, die man durchmacht, Hauptsache kein Corona! Dass ich diese Krankheit bekommen kann (oder auch nicht), war mir immer klar. Dennoch macht es für mich einen Unterschied, ob ich mir vorsätzlich etwas in den Körper spritzen lasse, von dem ich nicht weiß, wie es wirkt, oder ob ich lebe und mich dem normalen Lebensrisiko aussetze.
Mit freundlichen Grüßen
Nadine Rebel
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