Stockholm Syndrom einer ganzen Gesellschaft

Stockholm Syndrom einer ganzen Gesellschaft

 

Geistige Umnachtung? Ein surrealer Karneval? Alle verrückt geworden? Und was hat das mit dem Stockholm Syndrom zu tun? Das Stockholm-Syndrom beschreibt die abstruse Veränderung des Verhaltens einer Geisel. Die Geisel entwickelt Sympathie und Verständnis für ihren Peiniger, manch eine verliebt sich sogar. Da das paradoxe Phänomen erstmals 1973 bei einer Geiselnahme in Stockholm offensichtlich wurde, bekam es so seinen Namen. Diese Krankheit ist keine eigentliche Krankheit. Vielmehr handelt es sich um eine Verhaltensanpassung von Menschen, die sich in einer Ausnahmesituation befinden, die für sie zudem komplett neu ist. Ohne Absicht leiden die Menschen an einer verzerrten Wahrnehmung, meist nehmen sie nicht einmal bewusst wahr, was gerade in ihrem Kopf passiert.

Das muss es sein! Eine ehemals demokratische Gesellschaft mit einer guten Verfassung und lebendigen Grundwerten wurde von einigen machtbesessenen Politikern in Geiselhaft genommen und die Opfer leiden zum großen Teil am Stockholm-Syndrom.

 

 

Was ist ein Syndrom

 

Ein Syndrom setzt sich aus mehreren Symptomen zusammen und bildet so ein für dieses Syndrom charakteristisches Krankheitsbild. Man kennt das Asperger-Syndrom als eine Variante des Autismus, auch SARS an sich ist ein Syndrom und steht für Severe Acute Respiratory Syndrome.

 

Beispiel für das Stockholm-Syndrom

 

Das Stockholm-Syndrom erhielt seinen Namen, wie oben beschrieben, nach einem Banküberfall, der im Jahr 1973 von Jan Erik Olsson verübt wurde. Dieser nahm 4 Bankangestellte als Geiseln und hielt sie 5 Tage lang fest. Weil das Ereignis medial verfolgt wurde, konnte man beobachten, wie sich das Syndrom entwickelte.
Die Opfer waren gegenüber dem Täter positiv eingestellt und zeigten auch noch nach Beendigung der Geiselnahme Sympathie für diesen. Sie hatten mehr Angst vor der Polizei als vor dem Verbrecher. Die Opfer plädierten vor Gericht für Strafmilderung für den Täter.

 

Auch das Entführungsopfer Patty Hearst (USA), welches von einer linksradikalen Gruppe (SLA) entführt wurde, entwickelte nach monatelanger Folterung so viel Sympathie für ihre Peiniger, dass sie später der Gruppe beitrat und zur Mittäterin wurde.

 

Ursachen

 

Die Geiseln sind von der normalen Außenwelt abgeschnitten. Sie sehen nur noch ihre kleine Welt, bekommen keine anderen Meldungen mehr mit und der einzige soziale Kontakt besteht zu den Geiselnehmern. Das führt zu einer verzerrten Wirklichkeitswahrnehmung.

 

Das Sichern der eigenen Existenz steht auf der Prioritätenliste an oberster Stelle. Die Ausnahmesituation und der komplette Kontrollverlust über das eigene Leben bestimmen das Denken. Die Opfer wissen, dass sie der Situation nicht selbst entkommen können. Die Opfer sind das Druckmittel der Geiselnehmer. Da diese Situation im Grunde unerträglich ist, findet eine komplette Umkehr des Denkens statt und am Ende identifizieren sich die Opfer mit den Tätern. Dies wiederum kann nur passieren, weil die Täter gegenüber den Opfern die Haltung vertreten, keine Gewalt anwenden zu wollen. Sie erklären den Opfern, dass sie selbst nicht wirklich Verbrecher oder Täter wären, sondern von den Behörden, der Polizei oder anderen Menschen zu dieser Haltung gezwungen werden würden. Und so glauben die Opfer den Tätern und entwickeln Hass und Wut auf die Behörden und auf die anderen Menschen, die die Täter vermeintlich zu diesem Verbrechen gezwungen hätten.

 

Die Opfer verstehen die Forderungen der Täter. Treten die Täter dazu noch scheinbar höflich auf oder machen sie ihren Opfern gegenüber minimale Zugeständnisse (Aufsuchen der Toilette, Vermeidung direkter Gewalt), reagieren die Opfer mit großer Dankbarkeit.

 

Das Vertrauen in die Täter wächst immer mehr und die Polizei wird zum Sündenbock, da diese ja durch ihr Verhalten darüber entscheidet, ob die Geiseln freikommen oder nicht.

 

Behandlung und Therapie

 

Normalerweise kann das Opfer in seinen gesunden Geisteszustand zurückkehren. Später. Wenn alles vorbei ist. Dieser Rückweg kann sehr lange dauern. Von Tagen, aber auch von Jahren kann man hier lesen. Dazu muss man den Opfern vor Augen führen, dass die Tat, dass das Verbrechen Schuld des Täters war. Der Täter hat sich entschieden, so zu handeln und Gewalt (physisch oder psychisch) gegen das Opfer anzuwenden. Erst wenn die Opfer dies begreifen, sehen sie auch, dass kleine Zugeständnisse während der Zeit des Verbrechens keine guten Taten waren.

 

Das Lima-Syndrom

 

Dieses Syndrom beschreibt wiederum das Phänomen, dass die Täter während der Geiselnahme Sympathie für ihre Opfer entwickeln und sich ihrer schrecklichen Taten bewusst werden. Zuerst versuchen sie so etwas wie Wiedergutmachung, indem sie sich um die Opfer kümmern, sich um deren Wohlergehen kümmern. Manchmal führt der wiedereinsetzende gesunde Menschenverstand soweit, dass die Geiselnehmer ihre Opfer wieder frei lassen, ohne ihre Forderungen durchgesetzt zu haben.

 

Ganz Gallien? Nein

 

Wir befinden uns im Jahre 2021 n. Chr. Eine ganze Gesellschaft leidet am Stockholm-Syndrom. Eine ganze Gesellschaft? Nein! Ein paar wenige hören nicht auf, den Täter als Täter zu benennen und die Verbrechen anzuprangern.

 

Durch „social distancing“ sind die Geiseln der Politik von der Außenwelt abgeschnitten. Sie sehen nur, was ihnen vorgesetzt wird und glauben ihren Peinigern, die sie von allen anderslautenden Informationen abschneiden. Der soziale Kontakt besteht nur zu den Folgsamen, die Information wird vorgefiltert.

Der Instinkt des Sicherns der eigenen Existenz setzt ein, genährt durch die Panik und Angst, die gefüttert, geschürt und ins Extrem getrieben wird. Die Opfer wissen nicht, wie sie den Tätern entkommen sollen und verbünden sich mit ihnen, werden zu Mittätern.

Durch die väterlich und wohlwollend erscheinenden Auftritte, werden Personen zu Tätern gemacht, die eigentlich die Opfer sind, während die Täter sich den Anschein geben, sie würden es mit ihren Opfern nur gut meinen.

 

Die Täter beschuldigen andere, diese hätten sie zu ihrem Verbrechen gezwungen. Die direkten Opfer glauben es und richten ihre Aggression auf diejenigen, die nachweislich nichts dafürkönnen.

 

Wenn alles vorbei ist

 

Wann das der Fall sein wird? Das weiß keiner. Die Täter suhlen sich in der gefühlten Korrektheit ihres Verhaltens, die Opfer sympathisieren mit ihnen und die, die nichts Böses wollen und das auch unter Beweis stellen können, werden stigmatisiert und kriminalisiert.

 

Zugeständnisse der Täter sind keine guten Taten. Erst wenn die Opfer bereit sind, das zu begreifen, kann ein Umdenken stattfinden.

 

Ebenezer Scrooge

In der Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens aus dem Jahr 1843 ist Ebenezer Scrooge die Hauptfigur. Geld, Geiz und Kaltherzigkeit bestimmen seinen Charakter. Ebenezer verachtet Weihnachten und verhält sich unmenschlich. Erst die Geister, der Geist der Vergangenheit, der Geist der Gegenwart und der Geist der Zukunft, können ihn zur Einsicht bewegen.

 

Die Vergangenheit darf nicht angeführt werden, die Gegenwart ist haarsträubend und die Zukunft können wir nicht sehen.

 

Vielleicht geschieht ein Weihnachtswunder und die Täter entwickeln das Lima-Syndrom und erkennen, wie falsch sie sich verhalten.

Der Glaube stirbt zuletzt.

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