Masken statt Seminare und Sportstunden




Flexibilität benötigt Training. Manchmal hat man für Training keine Zeit, da muss es schnell gehen. Heute geht es um die geistige Flexibilität, um Einstellungen zu den eigenen Handlungsfeldern und um die Wertschätzung der eigenen Fähigkeiten.

Körperliche versus geistige Flexibilität

Für das Training der Flexibilität im sportlichen Sinne benötigt man vor allem eines: Geduld.
Wer zu schnell zu viel von seinem Körper abverlangt, der zahlt dafür meist mit Verletzungen. Überdehnte Sehnen und Bänder, Risse.

Geistige Flexibilität ist ebenso eine Frage des Trainings, doch manchmal hat man schlicht keine Zeit, zu trainieren, sondern muss Flexibilität beweisen, ohne einschätzen zu können, in welche Gefahren man sich begibt.
Man wandelt auf dünnem Eis und droht jederzeit einzubrechen: Mental und körperlich.
Überstrapazierte Ressourcen, Risse in der Seele sind die Folge, die man währenddessen kaum abschätzen kann.

Wie im körperlichen Training der Flexibilität ist es wichtig, in sich hineinzuhören und hineinzuspüren. Das bedeutet nicht, dass man sofort Auswege und Lösungen findet, aber man sollte achtsam bleiben. Schlafstörungen, Unruhe und Sorgen sind in den heutigen Zeiten normal, aber der Körper wird sie auf Dauer nicht wirklich wegstecken können.

Verordnete Untätigkeit ist Ohnmacht

Für manche ist die auferlegte Untätigkeit empfundene Ohnmacht. So auch für mich. Aus diesem Grunde habe ich angefangen, die Masken zu nähen. Zum einen, um etwas tun zu können, zum anderen auch, das gebe ich ganz offen zu, um diese zu verkaufen, denn natürlich sind auch uns sämtliche Einnahmequellen von heute auf morgen weggebrochen.

Online-Kurse und das Anfertigen von Masken. Schnell geschrieben - tatsächlich ein Full-Time-Job.
Denn auch die Online-Kurse verlangen von allen Beteiligten viel ab. Als Trainer möchte man sich bestmöglich auf seine Teilnehmerinnen und Teilnehmer einstellen, wie immer. Im Online-Training kommen die häuslichen Voraussetzungen der teilnehmenden Personen noch dazu. Man versucht also Alternativen zu finden - überall. Sei es die berufliche Betätigung, sei es das Unterrichten. Wie kann ein Spin, eine Übung, ein Workout so gestaltet werden, dass jede teilnehmende Person einen Mehrwert genießen kann? Wie leitet man ordentlich an, ohne die Teilnehmer zu sehen? Wie stellt man sicher, dass die Teilnehmer folgen können? Wie ist die Ton- und Bildqualität? Wie die Lichtverhältnisse?

Je besser es funktioniert, umso mehr wünschen sich die Teilnehmer: Tipps, Tricks, Verbesserungen, Anleitungen und mehr. Manchmal wirklich schwer, wenn man nur einen Teil des Körpers der teilnehmenden Personen sieht und diese zum Teil nicht versteht.

Nach den Online-Classes bin ich richtig ausgelaugt. Das liegt daran, dass man als Trainer eben auch alleine im Studio ist, das liegt am Anspruch, den man an sich selbst stellt, das liegt an der mangelnden Routine.
Nach Hause zurückgekehrt flüchtet man sich in die nächste Arbeit, die weniger geistige Konzentration abverlangt: Man näht weiter.

Pausen? Wozu?

Ich habe im Moment wahnsinnige Angst. Existenzangst, Sorgen und Gedanken. Gedanken, Sorgen und Existenzängste. Es ist belastend und überschreitet vielleicht schon mögliche Grenzen. Was aber, wenn man sich "hinterher" sagen muss, man hätte "mehr" tun können?
Wann ist "hinterher" und was wäre "mehr" gewesen? Das sind Fragen, die niemand beantworten kann und die ihrerseits nicht zur Ruhe beitragen.

Die Situation der kleinen und mittelständischen Unternehmen

Isabella Mauss (http://www.kanzleimauss.de/) eine Teilnehmerin unserer Kurse hat dies alles verstanden und mich zum Interview eingeladen.
Das Video dazu findet ihr hier: https://youtu.be/oNmBCSLD_vY

Ich sende Euch ganz herzliche Grüße, freue mich über Eure Rückmeldungen, wünsche Euch frohe Ostern.
Passt auf Euch auf und haltet Euch fit.

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