Es war einmal...
Es war einmal vor langer Zeit….
Ein Land, in dem lebten viele Millionen Menschen zusammen.
Sie waren sich nicht immer einig, manchmal stritten sie, aber nicht immer.
Dieses Land war schön. Es hatte Berge und Seen, Täler und Meere.
Man durfte sich treffen und lachen, man durfte in der Öffentlichkeit schimpfen und sein Gesicht zeigen.
Manchmal war das sehr nett, manchmal weniger, aber die Menschen kamen gut damit zurecht.
Den Herrschenden waren die Untertanen wichtig. Sie hatten ihnen Versprechen gegeben.
Sie hatten ihnen versprochen, dass sie sie achten und respektieren würden.
Sie hatten ihnen versprochen, dass sie nur so lange um die Geschäfte des Landes kümmern wollen würden, solange das Volk damit einverstanden war.
Sie hatten den Menschen versprochen, dass diese frei wären, wenn sie sich nicht gegen die Gesetze verhalten würden.
Sie hatten ihnen versprochen, sie zu achten und zu ehren und ihre Würde zu respektieren.
Sie hatten ihnen versprochen, sie zu nichts zwingen zu wollen, was ihnen unter Umständen Schaden zufügen könne und sie hatten ihnen versprochen, dass sie in ihrem zu Hause sicher wären und selbst entscheiden dürften, was mit ihren Leibern passiert.
Natürlich gab es auch zu dieser Zeit Personen, die zufrieden und Personen, die unzufrieden waren. Man durfte sich Luft machen. Man konnte sich treffen mit anderen Menschen oder man konnte sogar in der Öffentlichkeit etwas dagegen sagen.
Dann kam ein böser Schatten über das Land. Eine Krankheit, die alle bedrohen konnte. Die Herrschenden und die Untertanen hatten Angst. Niemand wusste so recht, wie man jetzt richtig handeln solle.
Damit es den Untertanen nicht schlecht geht und damit diese nicht aus dummen Unwissen die falschen Entscheidungen treffen würden, nahmen die Herrschenden sich mehr Rechte und bestimmten mehr über ihre Untertanen. Sie brachen viele der Versprechungen, die sie oben gegeben hatten, aber sie erklärten auch, dass das notwendig sei und nur kurz andauern würde. Solange, bis man wisse, womit man es zu tun hätte und besser damit umgehen könne.
Und das Volk verstand. Im Verlauf der Zeit gewann man Erkenntnisse und konnte lernen, damit umzugehen, aber das wollten viele nicht.
Die Herrscher gaben ihre Macht nicht mehr zurück und fanden immer neue Ausreden dafür.
Natürlich wollte man nicht, dass das allen auffällt und so verbot man Zusammenkünfte und den öffentlichen Austausch. Aber die Menschen schickten Brieftauben. Dann wurde gesagt, dass Brieftauben auch gefährlich sein würden und man müsse auch die Brieftauben einsperren. Wenn dann doch jemand seine Brieftaube auf die Reise schickte, dann wurde diese gefangen oder umgebracht.
Damit man nicht sehen konnte, wie traurig oder böse die Menschen wurden, verbot man ihnen, ihre Gesichter zu zeigen. Man konnte nicht mehr sehen, ob ein Mensch lachte oder weinte.
Doch immer noch gab es unterschiedliche Ansichten unter den Leuten. So wurden die, deren Ansichten unbequem waren als Gefahr dargestellt und viele glaubten es. Die Leute wurden böse auf diese Menschen und drohten ihnen manchmal sogar mit dem Tod.
Man wollte diese bösen Menschen nicht mehr in der Gesellschaft haben und viele von ihnen verstanden nicht einmal, was sie Böses angestellt hatten.
Doch einige rückten immer noch nicht von ihrer Meinung ab und glaubten den Herrschern einfach nicht. Da sagten die Herrscher, dass sie von diesen Menschen in Zukunft Wegzoll verlangen würden und dass die Menschen nicht mehr auf den Markt gehen dürften, um Essen zu kaufen, wenn sie nicht vorher Wegzoll bezahlt hätten.
Und viele Menschen stimmten den Herrschern zu. Sie fühlten sich toll zu denen zu gehören, die den Königen gefielen und wurden auch besser behandelt.
Die anderen wurden mehr und mehr ausgegrenzt.
Das alles war vor langer Zeit.
Heute.
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