Der Unwahrheit mit der Lüge begegnen

 

Die Gruppe verlassen. Warum die Wahrheit allem Anschein nach, manchmal nicht genug ist.

Die Gruppe der Kaninchenzüchter (m/w/d), die Gruppe der Geradedenker (m/w/d), die Gruppe der Katzenliebhaber (m/w/d) und noch viele Gruppen mehr.

 

Gruppen dienen dem Austausch. Schwarmwissen wird das auch gerne genannt. Aber man möchte auch Input haben, seine Geschichten erzählen und Hilfe bekommen.

 

Dachte ich.

 

Wenn gefühlte Ausschmückungen, zweifelhafte Halbwahrheiten und ein seltsames Geltungsbedürfnis dazu führen, dass man nur noch den Kopf schüttelt, dann sollte man für sich Konsequenzen ziehen

 

Du musst dich jetzt aber mal entscheiden

Das wurde mir vor einigen Monaten von einem Bekannten gesagt. Vielleicht wäre es tatsächlich besser ich würde mich für eine „Seite“ entscheiden und dann auch dabeibleiben und jede Information der „anderen“ Seite ausblenden. Ich will es nicht. Ein Tunnelblick und mangelnde Objektivität wären die Folge. Und so zwinge ich mich, Beiträge aller Seiten zu konsumieren und versuche, mir dann selbst ein Bild zu machen.

 

Absolutaussagen auf beiden Seiten
Es gibt bekanntlich nicht nur schwarz und weiß. Die vielen Farben und Grautöne dazwischen sind ebenso wichtig. Und werden solche Generalaussagen getroffen, so reagiere ich allergisch, ganz gleich von welcher Seite diese ausgesprochen werden. Da wird vom Petzer behauptet, es wäre weltweit noch nie auch nur eine Person in Folge der Schutzinjektion gestorben, auf der anderen Seite werden bedenkenlos Todesurteile ausgesprochen mit der Behauptung, alle, die sich die Nadel haben setzen lassen, würden binnen der nächsten 3 bis 5 Jahre sterben. Aussage eins ist definitiv falsch, Aussage zwei im Moment reine Panikmache, die einen auch nicht weiterbringt.

 

Zu Risiken und Nebenwirkungen

Fragen sie ihren Arzt oder Apotheker oder tauschen Sie sich in einer Gruppe in einem sozialen Medium aus. Beides kann seine Berechtigung haben. Und so verfolgte ich für ein paar Tage die haarsträubenden Berichte Geschädigter in einer Gruppe, zu der mich eine Bekannte eingeladen hatte. Grausam, furchtbar und erschreckend, was man da lesen konnte. Nach ein paar Tagen des passiven Mitlesens verfasste ich meinen ersten Beitrag. In diesem teilte ich den Link mit, wo Geschädigte selbst Schäden und Nebenwirkungen ganz offiziell melden könnten, welche Möglichkeiten es gäbe, sich an die Öffentlichkeit zu wenden. Auch formulierte ich mein Verständnis dafür, dass die Gruppe geheim gehalten würde und dass bestimmt nicht für jeden der Gang an die Öffentlichkeit sinnvoll wäre. Es war ein langer Beitrag, der den konstruktiven Umgang mit diesen schlimmen Geschehnissen zum Ziel hatte. Ich erklärte, dass jede Person, die ihrer Meinung nach mit Nebenwirkungen zu kämpfen oder Schäden erlitten hätte, selbst die Möglichkeit habe, dies zu melden. Ich setzte den Link zum offiziellen Formular, wo und wie man das melden könnte. Ich teilte das Ergebnis meiner Recherche, dass jeder Arzt verpflichtet wäre, ihm genannte Nebenwirkungen zu melden. Ich hatte herausgefunden, dass man dies auch in der Apotheke tun könne und dass auch hier eine Anlaufstelle wäre. Ich machte Vorschläge, wie man die ortsansässige Presse erreichen könnte und vieles mehr.

Ohne Angabe von Gründen gelöscht

Beiträge müssen in dieser Gruppe von den Admins (4 an der Zahl) genehmigt werden. Es passierte nichts und 3 Tage später entdeckte ich, dass mein Beitrag ohne Angabe von Gründen gelöscht worden war. Also schrieb ich alle 4 Admins persönlich an, um in Erfahrung zu bringen, warum der Beitrag nicht gewünscht wäre. Ich habe keine Antwort bekommen. Dieses Verhalten bin ich nun von vielen (nicht allen) Politikern gewohnt, hier dachte ich, müsste es doch anders sein.

Nun startete ich den Versuch, den Beitrag noch einmal „einzureichen“. Nach 2 Tagen konnte ich erneut feststellen, dass auch dieser Beitrag ohne Angabe von Gründen gelöscht worden war.

 

Was soll mir das sagen?

Ein konstruktiver Umgang mit den Schädigungen, die einige Personen erleiden mussten, scheint nicht gewünscht zu sein. Es geht allem Anschein nicht darum, etwas zu ändern, sondern nur darum, Horrorgeschichten zu erzählen. Diese Erkenntnis führte für mich dazu, dass ich nun den vielen dort geschilderten Erlebnissen nicht mehr vertraute und deren Wahrheitsgehalt in Frage stelle. Wenn ein Mensch nach einer Injektion angeblich schwerstbehindert ist und es anderen Menschen unter Umständen auch so ergehen könnte, so ist es doch die Pflicht, alles dafür zu tun, andere vor diesem Schaden zu bewahren. Dachte ich.

 

Ich bin dann mal weg

Meine persönliche Konsequenz: Ich habe die Gruppe verlassen. Ich schüttle den Kopf über das Verhalten der Admins. Ich bin fassungslos, wie man auf der einen Seite Zensur bemängelt und auf der anderen Seite exakt gleich agiert. Ich befürchte, dass viele der dort zu lesenden Erfahrungsberichte schlicht erfunden sind.

 

Nur jammern bringt keinen weiter

Ich weiß natürlich nicht, wie hoch der Wahrheitsgehalt der Erfahrungen ist. Nach dem oben geschilderten Verhalten beschleicht mich allerdings der Gedanke, dass hier Menschen nur jammern, statt etwas verändern zu wollen. Dafür ist mir meine Zeit zu schade.

 

Anstand

Und wieder frage ich mich, wo der Anstand geblieben ist? Auf beiden Seiten. Petzende Videos zu posten, die nachweislich mit Behauptungen agieren, die nicht der Wahrheit entsprechen, Geschichten des Leidens zu sammeln, ohne auch nur etwas ändern zu wollen. Ich empfinde dieses Vorgehen und Verhalten als schäbig und armselig. Die Wahrheit ist doch oftmals schlimm genug.

Kommentare

Oft gelesen

Oft gelesen