Status und Prestige
Mit dem Geld was wir
nicht haben, kaufen wir Dinge, die wir nicht brauchen, um die Leute zu
beeindrucken, die wir nicht mögen
…..und haben nicht mal Einfluss auf
das Ergebnis.
Wahrnehmungsfehler sind allgegenwärtig. Manchmal machen wir uns das sogar
zunutze, wenn wir mit Statussymbolen oder Prestigeobjekten beeindrucken wollen
und können. Dabei sagt die Uhr am Handgelenk nichts über das Zeitmanagement des
Trägers und dessen Hang zur Pünktlichkeit aus. Die Designerschuhe sind kein
Abbild dafür, dass der Träger oder die Trägerin fest im Leben steht. Der Status
auf dem Shirt „Free love“ lässt keinen Rückschluss zu, ob der Träger oder die
Trägerin tatsächlich tolerant sind und das Band-Shirt muss noch nicht mal dafür
stehen, dass man wirklich Fan dieser Gruppe ist.
In Zeiten, in denen man fast alle auf „Pump“ erwerben kann, sind Prestigeobjekte
sinnlos und Statussymbole (eigentlich) überholt. Und wenn man es ganz genau
nimmt, dann sind Statussymbole zwar Prestigeobjekte, Prestigeobjekte aber nicht
immer Statussymbole. Ein Statussymbol zeigt der Gesellschaft an, welchen
(überprüfbaren und tatsächlichen) Rang eine Person in einer Gesellschaft hat
oder haben sollte (Orden, Doktorgrad, Titel, Mitgliedschaft). Prestigeobjekte
sind nur Accessoires, die zu einem Status passen können, die aber auch den
Anschein erwecken können oder gar sollen, man hätte einen gewissen „Wert“, auch
wenn es gar nicht so ist.
Zudem kommt der persönliche Geschmack. Was dem einen gefällt und was
dieser mit einer gewissen Bedeutung/ einem Status gleichsetzt, lehnt der Nächste
ab. Man sollte also eine gewisse Egozentrik walten lassen. Erlaubt ist, was
gefällt? Es macht durchaus Sinn, sich (im Vorfeld) zu überlegen, welche Außenwirkung
man mit einem Statement setzt. Aber nicht jedes Accessoire ist ein Statement
und was der Beobachter/Betrachter in den jeweiligen Kleidungsstil, die
Automarke, die Uhr oder das T-Shirt des Verwenders/ der Verwenderin (denn –
siehe oben – man muss es ja noch nicht einmal „besitzen“) hineininterpretiert,
das hat man selten in der Hand.
Verabschieden wir uns von den Annahmen, dass das Tragen eines Anzugs/Kostüms
für Kompetenz spricht, dass die Automarke etwas über das Einkommen aussagt und
dass das Band-Shirt den nach außen getragenen Geschmack darstellt.
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