Dann halt ohne Lust
Anlässlich des morgigen Muttertags wurden gestern im Radio die „besten“ Müttersprüche zusammengetragen.
- Nicht gleich - sofort.
- Schluck' den Kaugummi nicht runter, dann klebt der Magen zusammen.
- Nicht mit nassen Haaren rausgehen, das gibt eine Hirnhautentzündung.
- Ich habe es Dir gleich gesagt.
- Trink' nicht so viel vor dem Essen, dann hast Du keinen Hunger mehr.
- Ich pflege dich nicht, wenn Du krank wirst.
- Ruf' an, wenn Du angekommen bist
- etc.
- etc.
- etc.
Hängengeblieben ist ein Spruch, wenn das Kind zu einem Arbeitsauftrag meinte, dass es dazu keine Lust hätte und das Elternteil entgegnet: „Dann machst Du es halt ohne Lust!“
Wenn die Motivation fehlt, muss die Disziplin aushelfen.
Aufschieberitis, der schier unerschöpfliche Fundus an Ausreden, das kennen wir alle.
Solange man dazu stehen kann, dass man selbst das Faultier ist, ergibt sich daraus noch kein Problem – zumindest nicht mit sofortiger Wirkung.
Da man sich selbst aber ungern drückende Schuhe anzieht, muss man jemand anderen finden, der einem die drückenden Schuhe zumindest (angeblich) hingestellt hat.
Und jetzt wird es unfair. Dieses Verhalten ist vergleichbar damit, nicht Lotto zu spielen, sich aber über die unfairen Gewinnchancen zu beschweren.
Wie oft hat man denn wirklich „Lust“ zum Zähneputzen? Zum Duschen? Wie gut, dass man zum Atmen keine „Lust“ braucht. Vielleicht ist das Atmen auch deshalb ein Reflex, weil sonst viele Menschen aus purer Lustlosigkeit sterben würden….
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