Gendergerechtigkeit beginnt im Kopf
Der Amsterdamer Vertrag von 1997 hatte mit Gender
Mainstreaming vor, Geschlechtergerechtigkeit zu schaffen. Wie Welt ist nicht
gerecht und somit wird man es nie schaffen, gleiche Verhältnisse für die vielen
unterschiedlichen Geschlechter zu generieren.
In manchen Fällen ist das nicht schlimm, in anderen
bedauerlich und in wieder anderen wohl kaum zu vermeiden oder zu ändern.
Die seltsame Blüten, die die zweifelhaften Bemühungen nach
einer Gleichstellung treiben, sind die Verunglimpfungen der Sprache, die an den
Tag gelegt werden. Die Pflicht eines Schreiber und einer Schreiberin (da war es
nämlich schon wieder), immer beide Geschlechter anzusprechen, für jedes Wort
mit „männlichen“ Endsilben auch die weibliche Form zu finden.
Es nervt gewaltig, ist unsinnig und teilweise eine
Vergewaltigung der Sprache. Dabei haben wir es doch gut im Deutschen, denn ein Nomen
verändert je nach Fall sowieso gleich mal das Geschlecht. Siehe oben: Es heißt
DIE Sprache, aber Vergewaltigung DER Sprache.
Gendergerechtigkeit und Unvoreingenommenheit beginnt im Kopf.
Wen fragen Sie, wenn sie vom einem Elternpaar wissen wollen, wie es mit den
Hausaufgaben der Kinder läuft? Wem sprechen Sie bei einem gemeinsamen Essen bei
diesem Paar für die Kochkünste das Lob aus? Im Restaurant hat ein Pärchen Weißweinschorle
und Bier bestellt. Wer bekommt was?
Das Kind muss gewickelt werden. Wo findet man in
öffentlichen Einrichtungen den Wickeltisch?
Da muss man nicht an der Sprache (schon wieder zieht sie
sich den männlichen Artikel an…)
herumpfuschen.
Gestern habe ich im Studio Fenster geputzt. Nebenan ist ein
Versicherungsbüro. Die Wege überschneiden sich manchmal (Briefkasten; Mülltonne
etc.). Bei einer solchen Gelegenheit wurde mir zuerst die Frage gestellt, ob
ich Hilfe haben möchte? Von einer zweiten Person konnte ich dann hören, dass
ich gleich nebenan weitermachen könne…
Wer war der Inhaber des Versicherungsbüros und somit der
Chef? Wer war die Mitarbeiterin?
Wer der Mann und wer die Frau? Ich wage zu behaupten, sie hätten
es anders herum eingeschätzt….
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