Willkommen im falschen Film

 

Blogbeitrag Willkommen im falschen Film

Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Seit einem Jahr beäuge ich Situationen kritisch und versuche mich stets an den Grundsatz „in dubio pro reo“ zu halten und das, obwohl ich außer meinem Gerechtigkeitssinn nichts mit Jura am Hut habe und es immer schwerer fällt. Das mag daran liegen, dass ich das Gefühl habe, dass Kritik immer unerwünschter wird, dass man die Augen lieber verschließen statt öffnen sollte und daran, dass man nicht zweifeln darf, verzweifeln schon.

Fast schon zwingend müsste ich demnach hier auch erstmal eine Reihe von Distanzierungen auflisten, um nicht missverstanden zu werden. Ich spare es mir, denn wer mich kennt, der weiß, dass ich mich nicht distanzieren muss, weil ich nie eine Nähe zu den Gesinnungen und Menschen hatte, von denen es sich zu distanzieren gilt.

 

Sorgen und der Hausarzt

Impfen ja, impfen nein? Was kann man nicht alles lesen. Ich bin unsicher. Ich frage den Hausarzt. Er kennt meine „Krankengeschichte“, meine Erfahrungen (die leider in der Mehrzahl schlecht sind), er kennt meine Situation. Er hat mir schon so oft geholfen. Ich bin so froh, nach einer langen Odyssee dort gelandet zu sein. Er respektiert den Menschen und lehnt auch alternative Heilverfahren nicht grundsätzlich ab.
Die Ernüchterung folgt auf dem Fuß. Alle Bedenken werden weggewischt, nicht ernst genommen. Ich hätte die Wahl, entweder ich bekomme Covid19, was sicher wäre, es sei lediglich eine Frage der Zeit oder ich lasse mich impfen. Diejenigen, die der Meinung wären, die Krankheit symptomlos oder mit mildem Verlauf zu überstehen, würden irren. Jeder würde leiden. Wenn nicht während der Erkrankung, dann an Long-Covid. Und Kinder könne man anstecken, die dann PIMS bekommen würden. Das hätten Langzeitstudien ergeben.
Ich zweifle immer noch. Langzeitstudien? Wie lautet eigentlich die Definition von Langzeitstudien?

Und wieder die Widersprüche, die ich schon kenne: Wir wissen halt nichts über das Virus, aber die Impfung ist sicher und risikolos. Er würde jeden impfen. Dann werden ein paar gemeinsame Bekannte herangezogen und namentlich erwähnt, die sich dagegenstellen würden. Verschwörungstheoretiker halt.

Völlig verunsichert und irritiert gehe ich. Wie ausgewechselt kam mir mein Hausarzt vor. Die Unsicherheit mündet ein weiteres Mal in Verzweiflung. Ich weine. Schon wieder.

Ich telefoniere mit einer Freundin, die ihrerseits ihren Hausarzt konsultiert hatte (einen anderen Arzt). Sie schildert mir die exakt gleichen Erfahrungen. Sogar der Wortlaut war gleich. Ich weiß nicht, was ich sagen oder denken soll.

 

Nach zwei Tagen steht mein Entschluss fest: Gerade nach diesem Gespräch und diesem Verlauf möchte ich mich NICHT impfen lassen.

 

Was früher bei Impfungen galt

Da ich kein genereller Impfgegner bin, habe ich meine Erfahrungen mit Impfungen und Auffrischungen. Früher galt, dass man sich gut und gesund fühlen sollte, wenn man sich impfen lassen will, weil das Immunsystem auf die kommende Aufgabe vorbereitet und nicht schon durch eine noch nicht ausgebrochene Krankheit/eine Erkältung oder Ähnliches geschwächt sein sollte. Warum dies hier nicht so wäre, frage ich. Warum man nicht abklären würde, ob die Person die Krankheit eventuell schon hatte, wenn diese ja symptomlos verlaufen kann. Warum man zuerst die Kranken impfen würde? Das alles wäre hier anders. Warum? Auch diese Fragen bleiben offen.

 

Konversation Gesundheitsamt

Die WHO hat am 20.02.2021 neue Richtlinien veröffentlicht. Diese beschreiben unter anderem den Umgang mit positiven Testergebnissen (https://www.zentrum-der-gesundheit.de/news/gesundheit/covid-19/covid-richtlinien-pcr-test).

Da ich mir gerne selbst ein Bild mache, schreibe ich das Gesundheitsamt an und stelle 2 Fragen:

1.)     Werden positive Schnelltest-Ergebnisse in die Statistik/die Berechnung der Inzidenzwerte aufgenommen?

2.)   Untersucht ein Arzt nach Vorliegen eines positiven Testergebnisses, ob die Person wirklich krank ist/Symptome hat

Ich erhalte die Antwort, dass die Ergebnisse der Schnelltests nicht in die Statistik einfließen würden und PCR-Tests ausschließlich von Ärzten vorgenommen werden dürfen. Das war allerdings nicht ganz meine Frage, also schreibe ich erneut nach der Nachuntersuchung durch einen Arzt bzgl. der tatsächlichen Erkrankung. Ich bekomme eine Antwort:

darf ich nachfragen, welches Interesse Sie an der Beantwortung haben, wenn Sie die Aussagekraft von Virennachweisen nicht anerkennen? Ihre Aussage, dass der Nachweis von Viren nichts aussagen würde, erschreckt mich. Gilt das für Sie auch bei Nachweis von HIV oder Hepatitis B? Halten Sie es für falsch, wenn ein Arzt nach einem positiven HIV-Test bei einem Patienten HIV diagnostiziert?“

 

Verdattert sitze ich vor diesen Zeilen. Das habe ich doch überhaupt nicht behauptet. Ich habe doch nur.Egal, also nochmals schreiben: gerne beantworte ich Ihre Fragen und versuche erneut, mich klar auszudrücken, was mir allem Anschein nach etwas schwer fällt.
Ich interessiere mich dafür, weil ich mich für das interessiere, was gerade passiert. Darf ich das nicht?

Natürlich bin ich nicht vom Fach, allerdings liest man ja allenthalben, dass der PCR-Test Virenfragmente nachweisen kann, hier allerdings nicht klar ist, ob es ich um lebensfähige und vermehrungsfähige Viren handelt, oder nur um (Rest-)Fragmente. Sollte ich das während des gesamten Jahres falsch verstanden haben, freue ich mich, wenn Sie mich hier aufklären.“

 

Ich erhalte die abschließende Antwort, dass die Person davon ausgeht, dass meine Fragen beantwortet sind. Man empfiehlt mir, mich auf den Seiten des Bundesgesundheitsministeriums und des RKI schlau zu machen. Das habe ich. Hier ist unter anderem zu lesen, dass die Aerosole an den Seiten der Masken vorbeigeatmet werden und Masken nicht so gut schützen würden (RKI), auch deswegen habe ich ja meine Fragen gestellt.
Große Verwunderung und zahlreiche Fragezeichen gemischt mit einem Gefühl, respektlos behandelt und in eine Ecke gestellt worden zu sein.
Fazit: Verunsicherung 2.0 – ich drehe mich im Kreis.

 

Erfahrungen einer Notfallsanitäterin

Sobald das Kopfschütteln nachlässt, überlege ich mir, wie ich mir weiter einen eigenen Eindruck verschaffen kann, mir meine eigene Meinung bilden kann, ohne das zu konsumieren, was ich im Netz finde, denn das sind ja aller Wahrscheinlichkeit Aussagen von Verschwurblern, wenn sie kritisch sind.

Also kontaktiere ich eine Bekannte, die als Notfallsanitäterin arbeitet und frage sie nach ihren Erfahrungen.

Die Aussagen kurz zusammengefasst:

  • Am Anfang (Frühjahr 2020) war die Angst vor dem neuen Virus sehr groß. Durch die Tätigkeit als Notfallsanitäterin käme man mit vielen Personen in Kontakt, denen es eben im Moment nicht gut gehen würde und von denen man nicht sofort sagen könne, was sie für eine Erkrankung/was für ein Leiden sie haben. Die Angst vor dem Virus sei der Angst vor den Maßnahmen und vor allem auch vor der Impfung gewichen.
  • Aus eigenen Erfahrungen kann diese Person sagen, dass die geimpften Personen Nebenwirkungen hatten, zum Teil sehr massiv und einige danach an Covid19 erkrankten.
  • Patienten in Pflegeheimen wurden geimpft. Eine Woche später war die Hälfte davon Corona-positiv.
  • Die Briefe, die an die Hausärzte gingen, wie man mit Impfwilligen oder weniger Impfwilligen umzugehen hat, habe sie gesehen, auch den Hinweis, dass dies unter Verschluss gehalten werden sollen.
  • Aufgrund eines Verdachtskontakts wurde im Verlauf der letzten Wochen eine Quarantäne angeordnet. Diese wurde binnen einer halben Stunde in eine Arbeitsquarantäne umgewandelt. Der Tätigkeit als Notfallsanitäterin durfte sie nachgehen, einkaufen nicht.
  • Prämien für die besonderen Leistungen gibt es für Notfallsanitäter nicht, da diese nicht unter erschwerten Arbeitsbedingungen leiden würden, laut Herrn Spahn. Die Einsätze in voller Schutzausrüstung bei sommerlichen 35°C und das Erbringen schwerster körperlicher Arbeit mit dem Gefühl, unter der FFP2 Maske keine Luft zu bekommen, zählen hierbei nicht.
  • Überlastungen der Intensivstationen wären zumindest fragwürdig, so die eigenen Erfahrungen.

 

Dies nur in aller Kürze.

 

Umgang mit Kritik #allesdichtmachen

Und dann war da noch die Aktion #allesdichtmachen
Satire, Ironie, Sarkasmus und Zynismus in Reinform. Gut gemacht.

Die Spaltung, die Reaktionen, der Shitstorm, der folgte an Maßlosigkeit nicht zu überbieten.

Morddrohungen, weil jemand seine Meinung äußert. Forderungen, die Schauspieler nicht mehr arbeiten zu lassen. Wo sind wir hingekommen?

 

Zusammenfassung

Alle Versuche, mir mein eigenes Bild zu machen, führen leider im Moment dazu, dass ich Vertrauen verliere, statt zu gewinnen. Ich drehe mich im Kreis, ich habe Angst und bin verunsichert.

Fragen werden nicht beantwortet, Erfahrungen von Personen, die direkt ins Geschehen involviert sind, zeichnen ein „alternatives Bild“.

Ich gehe jetzt in mein geschlossenes Studio und gebe online meine Kurse. Hier hat das „sich im Kreis drehen“ wenigstens noch einen Sinn.

Kommentare

Oft gelesen

Oft gelesen