Gewinn für die Menschheit oder nur Kommerz
Das Milgram-Experiment ist den meisten Menschen hinlänglich bekannt.
Einen Artikel, der dieses Experiment zusammenfasst, findet man hier:
https://www.spektrum.de/news/die-seele-des-henkers/1374603
Aus dem Artikel:
„Die Teilnehmer sollten dazu in die Rolle eines Lehrers schlüpfen, der einen Schüler auf Anweisung des Versuchsleiters mit Elektroschocks bestrafte, wenn dieser nicht korrekt antwortete. Die Stärke des Schocks nahm dabei mit jedem Fehler zu: Von 15 Volt, die sich wie ein leichtes Kribbeln auf der Haut anfühlen, bis auf 450 Volt, eine tödliche Dosis Strom. Was die Probanden nicht wussten: Der Schüler war ein Schauspieler, und die Elektroschocks wurden nicht wirklich verabreicht.
Von diesem Experiment gab es mehr als 30 Varianten. Berühmt geworden ist jene, in der alle Studienteilnehmer bis 300 Volt gingen und fast zwei Drittel immerhin noch bis zum Maximum von 450 Volt. Stanley Milgram erklärte damals, dass Menschen wohl eine fremde Person einfach töten würden, wenn es ihnen eine Führungsperson aufträgt. Ganz so einfach ist es allerdings nicht, meinen Sozialpsychologen heute.
Je nachdem, ob noch ein anderer Proband anwesend war, welche Kleidung der Studienleiter trug oder was er sagte, um die Probanden zur Fortführung der Bestrafung zu ermuntern, gingen die Teilnehmer unterschiedlich weit. Vor allem waren sie zu härteren Strafen bereit, wenn sie das Gefühl hatten, einer guten Sache, etwas Höherem mit großer Bedeutung zu dienen. "Die Probanden handelten eher, wie ihnen aufgetragen wurde, wenn Milgram das als Gewinn für die Wissenschaft deklarierte", erklären die Psychologen Alexander Haslam aus Australien und Stephen Reicher aus Schottland in einem Forschungsbericht. Dachten die Probanden, sie nähmen an einer kommerziellen Untersuchung teil, widerstanden deutlich mehr Teilnehmer den Aufforderungen des Forschers, mit den Stromschlägen fortzufahren.“
(https://journals.plos.org/plosbiology/article?id=10.1371/journal.pbio.1001426)
Schreien lassen als Erziehungsmethode
Es gab eine Zeit, da proklamierte man die Methode, den Willen kleiner Menschen zunächst brechen zu müssen, quasi um ihnen zu zeigen, wer die Macht hat. Nicht bei jedem Weinen hinspringen. Das Kind alleine einschlafen lassen, selbst wenn es bitterlich weint. Das Kind wolle nur provozieren. Es würde auch von selbst einschlafen. Man müsse nur hart bleiben.
Und der „Erfolg“ gab dieser Methode ja Recht. Wer schon einmal bitterlich geweint hat, der weiß selbst, dass man davon irgendwann so leer und müde ist, dass man vor Erschöpfung einschläft. Allein. Traurig. Verlassen. Ungetröstet. Ohne Zuversicht und bitterlich enttäuscht.
Und wenn man merkt, dass diese weinenden Hilfeschreie nichts bringen, dann gibt man irgendwann auf. Auch das ist eine logische Konsequenz. Die Zerstörung findet im Inneren statt. Die Narben bleiben ein Leben lang. Der Vertrauensverlust und die Verlustängste bilden den Boden aller künftigen Erfahrungen. Aber das passiert im Inneren, man sieht es nicht und der kleine Mensch wurde zu einem funktionierenden Teil der Gesellschaft. Herzlichen Glückwunsch.
Weil ich es so sage
Auch dieser Satz ist einigen lesenden Personen bestimmt bekannt. Gab‘ es keine Argumente oder hatten die machthöheren Personen (meist eben die Eltern) keine Lust, Zeit an das „enfant terrible“ zu verschwenden, kam‘ dieses Totschlag-Argument.
Klein beigegeben hat man, aber verstanden hat man es dennoch nicht. Vielleicht trug auch die Angst vor Strafe dazu bei, lieber den Mund zu halten, einmal mehr.
Die Lust am Leid der anderen
Meiner persönlichen Meinung nach ist die Spaltung der Gesellschaft weit vorangeschritten. Es herrscht eine Form psychologischer Kriegsführung und es gibt viele Soldatinnen und Soldaten. Wie im Pilgrim-Experiment meine viele Personen (auf der einen und der anderen Seite) dem Guten zu dienen und nur so handeln zu können, wie sie handeln. So rechtfertigen Nachbarn das Anzeigen der angeblichen Ruhestörung, damit die Corona-Party auffliegt. So rechtfertigen aber auch Personen das Negieren aller Regeln, die nachweislich einer Eindämmung von Krankheiten dienen können. Die Masken sind lästig, okay. Aber allein die Sensibilisierung für ein gestiegenes Maß an Handhygiene hat ja schon dazu beigetragen, dass Viren, Bakterien und sonstiger Dreck nicht mehr überall munter verteilt wird. Kaum Noroviren, weniger Schnupfen und ein Rückgang an Grippeinfektionen. Das ist eine gute Sache.
Ganz ernst gemeint.
Beide Lager muss man an den Schultern packen und sie schütteln. Was passiert hier mit Euch? Was tut ihr hier?
Wenn ein Ei verdorben ist
Wenn man sich traut, detaillierte Gedanken zu äußern, wird man als Corona-Leugner beschimpft. Das ist Blödsinn, aber das klingt gut in den Ohren der Schergen, die für das Gute einstehen.
Beispiel: In einem Karton hartgekochter Eier hat eines einen Schlag und stinkt schon. Eine Person sagt, dieses Ei ist nicht gut, das können wir nicht mehr essen, das müssen wir wegschmeißen.
Würden wir denn nicht den Kopf schütteln, wenn nun die andere Person wutentbrannt darauf antworten würde, dass man ja keine Ahnung hätte und dass man nicht behaupten dürfe, Eier wären giftig und ob man überhaupt noch ein Hirn habe?
So verlaufen aber Diskussionen, die keine sind. Denn spätestens beim Versuch, etwas in Frage zu stellen, wackelt das Kartenhaus des neuen Weltbilds und Schuld ist nicht das Kartenhaus, sondern der Fragesteller.
Leiden ja, sterben nein
Die Rufe nach einem Total-Lockdown, woher kommen diese? Selten von Personen, die seit nunmehr einem Jahr nicht mehr ihrem selbstgewählten Beruf nachgehen können. Die Rufe kommen häufig von Personen, die vielleicht maximal Home-Office machen müssen, aber sonst kaum Einschränkungen haben.
Manchmal beschleicht einen das Gefühl, dass mit einem gewissen Maß sadistischer Freude beobachtet wird, wie der andere langsam dahinsiecht. Die Bestürzung, die in den Ton der Stimme gemischt wird, wenn von dem schlimmen Sterben der Innenstädte erzählt wird, oder von Bekannten, die jetzt auch pleite sind, klingt irgendwie nicht echt.
Man hätte absolutes
Verständnis, aber anders würde es eben nicht gehen. Man müsse jetzt „gemeinsam“
zusammenhalten.
Ich frage mich häufig, wie es wäre, wenn von diesen Personen 70% des
monatlichen Einkommens für die betroffenen Personen gepfändet werden würde,
damit alle gemeinsam zusammenhalten können.
Die Unmöglichkeit das Rennen zu gewinnen
Du musst für die Impfung sein. Jede Person, die an oder mit Corona stirbt, ist eine Person zu viel. Jede Person, die einen Impfschaden erleidet und daran stirbt, gab‘ ihr Leben für die Wissenschaft und die Gesellschaft. Vielleicht werden diese Personen ja später mal heiliggesprochen, wenn sie katholisch waren.
Gibt man offen zu,
dass man den Impfungen skeptisch gegenübersteht, wird man behandelt wie ein
Aussätziger. Alle Erklärungsversuche scheitern. Es wird nicht zugehört und
erklärende Argumente, dass man alle Impfungen habe und sogar habe auffrischen
lassen (Masern, Mumps, Röteln, Diphtherie, Tetanus, Polio, Keuchhusten und
vielleicht noch die Zeckenschutzimfpung und einige sogar Grippeimpfungen),
verhallen.
Man ist gegen eine Corona-Impfung, das reicht. Man hat sich gerade als der
Schuldige geoutet, der mutwillig die Pandemie aufrechterhalten will. Man ist
ein Sozialarschl… und ein
asozialer Egoist. Man ist das Böse in Person und dumm noch dazu.
Selbst wenn man nach dieser Tirade an Beleidigungen noch Kraft hat für Argumente, die nicht aus den Finger gesogen wurden, sondern belegt sind (man ist weiterhin Überträger, man kann einen milden Verlauf haben, aber selbst das ist nicht sicher, man kann Impfschäden erleiden, man muss sich nach wie vor an alle Maßnahmen halten, man kann sich infizieren und andere anstecken), es macht keinen Sinn mehr. Man hat sich gerade als Anhänger des Teufels geoutet, der in seiner Freizeit kleine Kinder frisst. Jetzt geht nichts mehr.
Der Ohnmacht folgt die Bosheit
Nicht selten geht es dann weiter. Als Corona-Leugner (der man ja gar nicht ist), solle man dann bitte konsequenterweise auch auf sämtliche medizinischen Behandlungen verzichten. Solche Leute hätten es nicht verdient, dass sie ein Beatmungsgerät blockieren würden. Nur die, die brav und angepasst sind, die haben verdient, dass man sich um sie kümmert.
Na klar, so können wir in Zukunft das Gesundheitssystem effektiv entlasten: Bei jedem Verkehrsunfall behandeln wir nur noch die Personen, die den Unfall NICHT verursacht haben.
Wer gewinnt? Der Mensch oder die Pharmaindustrie
Die Natur ist stärker als der Mensch. Wir können das Rennen nicht gewinnen. Wir können uns an Abstände, von mir aus an Masken und an Hygieneregeln halten. Wir können zu Hause bleiben, wenn wir krank sind und wir können aufeinander achtgeben. Wir können natürlich auch zusehen, wie immer mehr Menschen dahinsiechen. Doch wie oben beschrieben ist es wie mit den schreienden Kindern. Irgendwann wird es still. Irgendwann ist die Hoffnung, Gehör zu finden, gestorben. Bei manchen stirbt das Geschäft, bei manchen die Hoffnung, bei manchen sogar der Lebenswille und bei einigen alles auf einmal.
Das ist weder menschlich noch sozial noch einer zivilisierten Gesellschaft würdig.
Treu und Glauben und die Notwendigkeit der Stromstöße
Und doch setzen wir in Treu und Glauben an die Notwendigkeit der Stromstöße auf Bestrafungen, Einschränkungen, Lockdown und Impfungen.
Und bei den
Impfungen sind wir bereit, der Hase in der Fabel „Hase und Igel“ zu sein.
Wenn wir gewahr werden, dass das Virus mutiert hat, dann ist es schon da. Und
dennoch wollen wir bereit sein wie der Hase den immer neu zu entwerfenden
Impfungen hinterherzurennen, uns jedes halbe Jahr impfen zu lassen und das,
obwohl wir heute schon wissen, dass die Impfung in einem halben Jahr nicht mehr
hilft, weil das gemeine Virus es gewagt hat, zu mutieren. Und um für die
Mutation einen Impfstoff zu entwickeln, muss man erneut forschen. Man wird
immer langsamer sein als das Virus.
Das Erschreckende daran ist, dass – soweit ich weiß – ein Virus kein Gewissen, keine Seele, keinen Anstand und keine Gefühle hat, ein Mensch sollte diese haben.
Oder tötet Corona nicht nur die Menschen, sondern auch die Menschlichkeit?
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