Glaube, Liebe, Hoffnung


 

Wird es jetzt auch noch religiös? Wer möchte, kann das gerne so sehen, wer das nicht möchte, der lässt es. Ganz gleich ob nun mit oder ohne religiösen Hintergrund, ohne Glauben, ohne Liebe und ohne Hoffnung kommt man nicht weiter. Dabei sind diese Weggefährten manchmal etwas unstet und flüchtig wie ein Schmetterling. Heute sind sie da, stützen dich und ziehen dich aus dem dunklen Loch sich auftuender Verzweiflung, morgen haben sie allem Anschein nach etwas anderes zu tun. Vielleicht braucht sie an diesem Tag jemand noch nötiger als man selbst?

 

Sprüche und Weisheiten

„Wenn Du glaubst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.“ – „Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.“ – „Irgendetwas geht immer.“ – „Veränderungen sind Chancen.“

Diese Liste lässt sich beliebig fortsetzen. An dunklen Tagen wirkt jeder dieser Sprüche wie ein Schlag ins Gesicht. Das Licht ist nicht zu sehen, die Erde ist so verbrannt wie die Suppe mit der man sich gerade den Mund verbrüht hat, es ist nicht mal ein „irgendetwas“ zu identifizieren und die Veränderungen sind unabwendbar, die Chancen nicht zu sehen.

 

Glaube

Und nun wird der Glaube auf eine harte Probe gestellt. Dabei ist es unerheblich, ob hier der Glaube an höhere Mächte, Gott, eine Religion oder „nur“ der Glaube an sich selbst gemeint ist. Ohne Indizien, ohne handfeste Beweise, ohne sich abzeichnende positive Veränderungen bleibt nur grundloser Glaube. Und das ist es, was Glauben ausmacht. Zu glauben, dass es auch wieder anders werden wird und muss und kann, ohne Beweise dafür zu haben, setzt viel Vertrauen voraus. Vertrauen in sich, Vertrauen in einen Master Plan. Glauben heißt eben nicht wissen und wenn nur Wissen den Glauben nährt, wird’s schwer.

 

Liebe

Liebe heißt Bedingungslosigkeit. Liebe ist keine Rechnung. Liebe funktioniert eben nur ohne Berechnung. Ich liebe, weil ich brauche oder ich brauche, weil ich liebe? Liebt man den Sport, weil man weiß, dass man diesen braucht oder braucht man den Sport, weil man ihn liebt, ohne dafür Gegenleistungen zu erwarten? Diese Frage kann man in Bezug auf Menschen, Dinge, Tiere und die Lebensgestaltung generell stellen. Die Antworten fallen nicht immer leicht.

 

Hoffnung

Auch die Hoffnung nährt sich ohne Wissen. Von was lebt sie dann? Vom Glauben und von der Liebe, die ihrerseits nicht berechenbar sind. Für sicherheitsorientierte Menschen eine Situation, die einem Halt offeriert, während sie einen haltlos in der Luft hängen lässt. Zerrissen und unsicher, zweifelnd und verzweifelt und das einzige, an das man sich klammern kann sind substanzlose Worte ohne Beweise.

 

Ist das Glas nun halb voll oder halb leer?

Auch das kann man erst im Nachhinein feststellen. Da wir aber im Hier und Jetzt leben und die Gegenwart flüchtig ist, die Vergangenheit nicht zurückgeholt werden kann und die Zukunft nur sehr begrenzt steuerbar ist, fühlt man sich häufig ausgeliefert, macht- und hilflos.

 

Pessimismus und Katastrophen

Gerade in solchen Zeiten ist es wichtig, gestärkt zu werden, Mut zugesprochen zu bekommen, Halt zu offerieren, selbst Halt zu finden. Fast schon eine Frage der Ethik. Doch mit Mut und Zuversicht lässt sich niemand in Panik versetzen. Dies scheint allerdings das hohe Ziel vieler Medien zu sein. Panik und Angst lassen sich häufig auch leichter an scheinbaren Beweisen festmachen.

 

Fels in der Brandung

Was baut uns auf? Was macht uns stark? Was hilft uns? Unter anderem Geld! Geld allein macht nicht glücklich, aber es beruhigt ungemein. Und ist man erst einmal beruhigt, kann man klarer denken. Nur von Luft und Liebe kann kein Mensch leben.
Und wenn man dann wieder durchatmen konnte und seinen Körper mit lebenswichtigem Sauerstoff versorgt hat, dann sieht man auf welchem Fundament alles aufgebaut ist.

Auf den Menschen, die einen Fels in der Brandung darstellen. Auf Personen, die sich nicht drehen, wie ein Fähnchen im Wind. Auf Menschen, die sich nicht verändern, „nur“ weil sich alles außen rum verändert.

Es sind diese Dinge, die uns stärken, die uns Mut geben, die uns aufhelfen, wenn wir gestolpert sind. Und auch diese Dinge lassen sich weder berechnen noch erzwingen.

 

Eines ist sicher: Die wichtigsten Dinge im Leben kann man sich nicht kaufen. Gerade das macht sie so unheimlich wertvoll. Dankeschön.

 

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