Männergrippe, Trainergrippe und Freizeit
Über die
sprichwörtliche Männergrippe kann man Vieles lesen, hören, sich über Vieles
amüsieren und die geplagten Männer auch immer wieder aufziehen. Ob das nur
lustig ist oder in gewisser Weise mobbend diskriminierend, muss jede Person für
sich selbst entscheiden.
Fakt ist, dass man mit
gut gemeinten Ratschlägen wie „Hab‘ dich nicht so!“ nicht wirklich weiterkommt,
denn jeder empfindet Belastungen eben anders.
Absolut faszinierend sind die Urlaubskrankheiten oder die
Selbständigen-Grippe. So lange es sich tatsächlich „nur“ um eine böse Erkältung
oder sonstige Beeinträchtigungen handelt, die zwar ihren Tribut fordern, aber
heilen, darf man hier sogar dankbar sein.
Ab Herbst, so ungefähr zur Wiesenzeit fängt es an: Die
häufigsten Worte, die man als Trainer/ Trainerin in die diversen WA-Gruppen der
Kurse schreibt, sind: „Gute Besserung!“
Kein Mensch sucht sich eine Erkältung, Krankheit,
Magen-Darm-Grippe, Kreislaufbeschwerden, Regelschmerzen oder Sonstiges freiwillig
aus. Natürlich ist es uns allen lieber, es geht uns gut und wir können unseren
Tagesplan so verfolgen, wie wir uns das in den Kopf gesetzt haben. Aber
irgendwann geht es eben nicht mehr und auch das beste Immunsystem gibt auf.
„Warum wirst Du nicht krank?“ – fragte mich eine
Teilnehmerin im Spätherbst. „Weil ich nicht kann!“
Das funktioniert seit ca. 20 Jahren ganz gut. Solange ich
Kurse habe, Seminare zu geben, Coachings zu absolvieren etc., funktioniere ich.
Spätestens am 24.12. ist dann Schluss. Jetzt weiß mein Körper, dass die
nächsten (mindestens) 3 Tage „nichts“ ansteht. Also zumindest nichts
Geschäftliches. Schleusen auf.
Ärgerlich? Klar! Nervig? Auch das. Muss das denn sein? Ja!
Nein, es macht keinen Spaß, wenn der Körper sich alles aufspart,
um dann mit geballter Kraft dem Kopf zu sagen: „So, jetzt ist Schluss!“ – Aber es
ist doch auch sehr faszinierend. Wir haben die Kraft uns selbst zu
beeinflussen. Wir können in uns selbst wirklich gute Teamarbeit an den Tag
legen: Nicht jeder macht immer alles zu gleichen Teilen, aber am Ende arbeitet
man zusammen und jeder darf auch mal im Vordergrund stehen.
Und insofern dürfen wir auch für die „Auszeiten“, die wir
uns nicht selbst nehmen, die wir nicht planen und die NIE ins Konzept passen,
dankbar sein. An dieser Stelle möchte ich nochmals verdeutlichen, dass ich hier
von Erkältungen, kleineren Wehwehchen und Beeinträchtigungen spreche, von denen
wir wissen, dass sie uns ganz schön aus dem Konzept werfen, dass sie uns ganz
schön fertig machen, dass sie ganz schön belastend sind und wir uns höchstens
wie ein verprügelter halber Mensch fühlen, von denen wir aber wissen, sie gehen
vorbei und das in absehbarer Zeit.
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