Entscheidungen fällen, Verantwortung übernehmen

 

 

Ein häufiger Führungsfehler ist die Trennung von Entscheidungsbefugnis und Verantwortungsübernahme. Soll heißen, dass eine Person die Entscheidung fällt und eine andere Person/alle anderen Personen die Verantwortung dafür übernehmen muss/müssen.

Eine Person entscheidet, das Ei auf den Boden zu werfen, geht das Ei dann kaputt, soll der

Boden dafür verantwortlich sein.

Was offensichtlich unfair ist, wird leider häufig praktiziert.

 

An der eigenen Nase packen

Kein Mensch ist frei von unehrenhaften Eigenschaften. Fehler eingestehen, Verantwortung übernehmen, gerade dann, wenn etwas nicht gut läuft – das macht keinem Spaß. Und was keinen Spaß bereitet, das wird vermieden. „Der/die hat angefangen.“ – „Ich war es nicht.“

Die Ausreden haben wir alle in der Kindheit benutzt, ganz gleich wie offensichtlich falsch oder wie durchschaubar sie waren.

Der Drang dieses Verhalten auch im Erwachsenenalter an den Tag zu legen, ist halbwegs natürlich. Aber das sollte ein Kind von einem mündigen Erwachsenen unterscheiden: Lächerliche Ausreden und ein „sich winden“ zu vermeiden.

 

Aktuelle Beispiele

Verantwortung hat auch etwas mit Konsequenzen zu tun. Man muss bereit sein, für das eigene Handeln zumindest die abschätzbaren Konsequenzen zu tragen. Apropos „Tragen“: Ja, das leidige Maskenthema liefert ein gutes Beispiel. Wie wäre es, wenn man den Personen, die für sich die Entscheidung treffen wollen, keine Maske zu tragen, sagen würde: „Ist okay, aber wenn eine deiner Kontaktpersonen sich infiziert, dann trägst Du die Behandlungskosten.“

Aufschrei! Geht ja gar nicht!

Ich weiß nicht, ob alle Maßnahmen sinnvoll sind, ich weiß nicht, ob alles richtig ist, aber ich will persönlich das Risiko nicht eingehen, falsch zu liegen.

Gegenstimmen wie „Konsequenzen sind doch gar nicht abschätzbar!“ – „Wo sind denn die Beweise?, kennt man und auch diese haben zum Teil ihre Berechtigung. Ganz klar.

 

Nein, ich will nicht Partei für die „einen“ oder die „anderen“ ergreifen, denn Beispiele lassen sich überall finden. Wenn die Entscheidung getroffen wird, ganze Branchen von der Möglichkeit, sich selbst den Lebensunterhalt zu erwirtschaften, abzuschneiden, dann muss dafür auch die Verantwortung übernommen werden. Ich kann nicht mein Kind im Zimmer einsperren, ihm kein Wasser und kein Brot geben, mich dann auch noch über das Klagen und Weinen aufregen und nichts daran ändern, um mich dann zu wundern, dass es verhungert, um am Ende zu sagen: „Na ja, es war ja vorher schon nicht so gesund.“

Drastisches Beispiel, ich weiß. Bewusst.

 

Sich aus der Affäre ziehen

Der Mensch lernt nun einmal durch Nachahmen oder Erfahrung. Nachahmen ist leichter, Erfahrung meist bitterer.

Wenn man allerdings nicht allzu selten beobachten kann, dass in den meisten Fällen Ausreden und Schuld- und Verantwortungsverschiebungen geschehen und dass dieses Verhalten in den meisten Fällen erfolgsgekrönt ist, warum sollte man es dann nicht auch versuchen?

 

Nicht das beste Vorbild

Leider sind hier die gesetzlichen Möglichkeiten, die in der Politik tätigen Personen offeriert werden, nicht geeignet, selbst ehrenwerter handeln zu wollen.

Wenn man einen Fehler gemacht hat, dann gesteht man diesen ein. Wenn man die Suppe eingebrockt hat, dann löffelt man sie aus. Wenn etwas schiefgelaufen ist, aufgrund des eigenen Fehlverhaltens, dann versucht man es auch selbst (mit Hilfe von anderen, die sich vielleicht besser auskennen) wieder gerade zu biegen. Aber man haut nicht ab und läuft nicht davon und lässt sich schon 3x nicht für dieses Verhalten belohnen.

Aber so wirken Rücktritte mit Abfindungs- und Pensionszahlungen nun einmal.

 

Entscheidung und Verantwortung

Wer Entscheidungen fällt, sollte bereit sein, die Verantwortung dafür zu übernehmen. Allein, gemeinsam oder im Team. Alles andere hinterlässt ein schales Gefühl.

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