Von Superstars und schönen Mädchen
Einmal im Rampenlicht stehen, von außen bestätigt bekommen, dass man (respektive frau - sorry weibliches Wesen) schön ist, das sind Dinge, die viele nachvollziehen können.
Gleichzeitig die Machtposition ausspielen zu dürfen, selbst mitzuentscheiden, wer nach oben kommt und wer nicht, Cäsar-like den Daumen nach oben oder unten bewegen zu können (in diesem Fall eben die Finger auf die Telefontastatur), das hat schon einen gewissen Reiz.
Anders ist der Run und der Hype um Formate wie DSDS und Germany's next Topmodel nicht zu erklären.
Ich bin offen und ehrlich: Einige Staffeln beider Formate habe ich - teilweise mit der gesamten Familie - mitverfolgt. Bei der aktuellen Ausgabe ist es anders: Es nervt, es langweilt ---- es erschüttert.
Pausenzap im Fernsehprogramm gestern Abend: Man blieb hängen an den deutlichen und so wenig weichgespülten Aussagen des Starfotografen Rankin und schwupps, schon hatte einen die fast morbide Neugier wieder gepackt.
Zum ersten Mal sah ich, wer in dieser Staffel als Nachwuchsschönheit gilt.
Abgesehen davon, dass mir persönlich kaum eines der Mädchen wirklich gefällt, ich mich frage ob diese Mädchen überhaupt Sex-Appeal buchstabieren können und viele von ihnen mir einfach zu schwammig aussehen (rein subjektive Meinung), betrachte ich die Sache allerdings auch von einer anderen Warte.
Würde man als erwachsene Person im Rahmen seiner beruflichen Tätigkeit solch harten Tobac als "Feedback" bekommen, man würde schlucken, es wäre hart. Aber man würde seine Rettungsanker kennen: Erstmal nach Hause gehen und Dampf ablassen; Heute Abend mit einer Freundin, dem Freund, dem Mann, vielleicht sogar der Mama darüber sprechen; sich vor Augen halten, dass man in einem Team arbeitet und jedem schon einmal ein Fehler unterlaufen ist, sich vor Augen halten, dass man gemeinsam daran arbeiten kann, die Sache wieder "grade" zu biegen; Wenn das alles nicht hilft, so könnte man Revue passieren lassen, was man in seinem Beruf schon geleistet hat, auf die wenigen oder vielen Schritte der persönlichen Karriere zurückblicken. Notwendige, wichtige Rettungsanker.
Und? Welche von diesen Rettungsankern stehen den jungen Mädels zur Verfügung? Diese Mädchen sind, rein vom Alter betrachtet, meiner Tochter näher als mir und dennoch verlangt man - ohne Rücksicht auf Verluste: "Geh aus Dir raus", "Sei selbstbewusst!" (Verständnisfrage: Wie kann man selbstbewusst agieren, wenn man noch nicht mal die Zeit hatte, sich wirklich kennenzulernen?), "Sei heiß", "Zeige Sexappeal!"
Und immer wieder die ernüchternden Botschaften: "Du packst es nicht!" - "Wir glauben nicht, dass Du es noch schaffst!" - "Unsere Uhren ticken anders als Deine!" - "Du bist lahm!".
Diese Worte aus dem Munde einer Heidi Klum - bisher stand ich der Dame neutral bis geneigt positiv gegenüber - die sich ihrerseits auch ein anderes Outfit hätte wählen sollen. Der Po wird zu dick für ein Minikleid - eine Pomanschette! Der Schnitt des Kleides war unvorteilhaft. Das Outfit wirkte billig, fast ein wenig schlampenhaft! Wahres Sex-Appeal ist eben NICHT an der Länge des Rockes messbar. Das war alles andere als ein gutes Vorbild!
Die Mädchen tun mir nur noch leid: Plötzlich herausgerissen aus dem Kreis der Familie, kein gewohntes Umfeld mehr, heute hier und morgen da, neue Personen, neue Herausforderungen und immer wieder vernichtende Kritik. Keine Rettungsanker, die einen über Wasser halten. Man mag entgegnen können, dass die Mädchen sich doch untereinander haben, dass sie sich doch gegenseitig stützen und vieles mehr.....
Wie verlogen ist das denn? Homo homini lupus est. Keines der Mädchen gönnt der anderen wirklich ihren Erfolg. Jedes - das gehört zum Format - will gewinnen, will alleine nach oben. Die Vorstellung gemeinsam in einem Team zu arbeiten ist trügerisch und je weiter die Zeit voranschreitet, desto eher wird das den Mädchen auch klar werden.
Vielleicht dient Germanys Next Topmodel und DSDS aber auch nur als Rohstofflieferant für ein neues TV-Format, in dessen zweifelhaften Genuss wir dann in ein paar Jahren kommen können: "Ich war ein Star, jetzt bin ich verrückt! Super-Nanny bitte hilf' mir!" - In diesem Format darf natürlich der Landesschuldenberater nicht fehlen, denn dass die jungen Menschen mit dem Geld (sofern sie es denn überhaupt bekommen haben) nicht umgehen konnten und das Wrack psychischer Gesundheit auf dem hohen Schuldenberg sitzt, versteht sich von selbst!
Der geballte Unsinn und die mangelnde Verantwortung den "Schutzbefohlenen" gegenüber, wurde durch diesen kleinen Einblick auf alle Fälle (mal wieder) deutlich.
Als dann in der nächsten Werbepause die zwei Endkandidaten von DSDS vorgestellt wurden, fasste ich für mich zusammen: "Aha, vorhin habe ich also die schönsten Mädchen Deutschlands gesehen und das hier sind die Nachwuchskünstler, die besten von vielen 10 Tausenden......!" - Muss man dazu noch etwas sagen?
Gleichzeitig die Machtposition ausspielen zu dürfen, selbst mitzuentscheiden, wer nach oben kommt und wer nicht, Cäsar-like den Daumen nach oben oder unten bewegen zu können (in diesem Fall eben die Finger auf die Telefontastatur), das hat schon einen gewissen Reiz.
Anders ist der Run und der Hype um Formate wie DSDS und Germany's next Topmodel nicht zu erklären.
Ich bin offen und ehrlich: Einige Staffeln beider Formate habe ich - teilweise mit der gesamten Familie - mitverfolgt. Bei der aktuellen Ausgabe ist es anders: Es nervt, es langweilt ---- es erschüttert.
Pausenzap im Fernsehprogramm gestern Abend: Man blieb hängen an den deutlichen und so wenig weichgespülten Aussagen des Starfotografen Rankin und schwupps, schon hatte einen die fast morbide Neugier wieder gepackt.
Zum ersten Mal sah ich, wer in dieser Staffel als Nachwuchsschönheit gilt.
Abgesehen davon, dass mir persönlich kaum eines der Mädchen wirklich gefällt, ich mich frage ob diese Mädchen überhaupt Sex-Appeal buchstabieren können und viele von ihnen mir einfach zu schwammig aussehen (rein subjektive Meinung), betrachte ich die Sache allerdings auch von einer anderen Warte.
Würde man als erwachsene Person im Rahmen seiner beruflichen Tätigkeit solch harten Tobac als "Feedback" bekommen, man würde schlucken, es wäre hart. Aber man würde seine Rettungsanker kennen: Erstmal nach Hause gehen und Dampf ablassen; Heute Abend mit einer Freundin, dem Freund, dem Mann, vielleicht sogar der Mama darüber sprechen; sich vor Augen halten, dass man in einem Team arbeitet und jedem schon einmal ein Fehler unterlaufen ist, sich vor Augen halten, dass man gemeinsam daran arbeiten kann, die Sache wieder "grade" zu biegen; Wenn das alles nicht hilft, so könnte man Revue passieren lassen, was man in seinem Beruf schon geleistet hat, auf die wenigen oder vielen Schritte der persönlichen Karriere zurückblicken. Notwendige, wichtige Rettungsanker.
Und? Welche von diesen Rettungsankern stehen den jungen Mädels zur Verfügung? Diese Mädchen sind, rein vom Alter betrachtet, meiner Tochter näher als mir und dennoch verlangt man - ohne Rücksicht auf Verluste: "Geh aus Dir raus", "Sei selbstbewusst!" (Verständnisfrage: Wie kann man selbstbewusst agieren, wenn man noch nicht mal die Zeit hatte, sich wirklich kennenzulernen?), "Sei heiß", "Zeige Sexappeal!"
Und immer wieder die ernüchternden Botschaften: "Du packst es nicht!" - "Wir glauben nicht, dass Du es noch schaffst!" - "Unsere Uhren ticken anders als Deine!" - "Du bist lahm!".
Diese Worte aus dem Munde einer Heidi Klum - bisher stand ich der Dame neutral bis geneigt positiv gegenüber - die sich ihrerseits auch ein anderes Outfit hätte wählen sollen. Der Po wird zu dick für ein Minikleid - eine Pomanschette! Der Schnitt des Kleides war unvorteilhaft. Das Outfit wirkte billig, fast ein wenig schlampenhaft! Wahres Sex-Appeal ist eben NICHT an der Länge des Rockes messbar. Das war alles andere als ein gutes Vorbild!
Die Mädchen tun mir nur noch leid: Plötzlich herausgerissen aus dem Kreis der Familie, kein gewohntes Umfeld mehr, heute hier und morgen da, neue Personen, neue Herausforderungen und immer wieder vernichtende Kritik. Keine Rettungsanker, die einen über Wasser halten. Man mag entgegnen können, dass die Mädchen sich doch untereinander haben, dass sie sich doch gegenseitig stützen und vieles mehr.....
Wie verlogen ist das denn? Homo homini lupus est. Keines der Mädchen gönnt der anderen wirklich ihren Erfolg. Jedes - das gehört zum Format - will gewinnen, will alleine nach oben. Die Vorstellung gemeinsam in einem Team zu arbeiten ist trügerisch und je weiter die Zeit voranschreitet, desto eher wird das den Mädchen auch klar werden.
Vielleicht dient Germanys Next Topmodel und DSDS aber auch nur als Rohstofflieferant für ein neues TV-Format, in dessen zweifelhaften Genuss wir dann in ein paar Jahren kommen können: "Ich war ein Star, jetzt bin ich verrückt! Super-Nanny bitte hilf' mir!" - In diesem Format darf natürlich der Landesschuldenberater nicht fehlen, denn dass die jungen Menschen mit dem Geld (sofern sie es denn überhaupt bekommen haben) nicht umgehen konnten und das Wrack psychischer Gesundheit auf dem hohen Schuldenberg sitzt, versteht sich von selbst!
Der geballte Unsinn und die mangelnde Verantwortung den "Schutzbefohlenen" gegenüber, wurde durch diesen kleinen Einblick auf alle Fälle (mal wieder) deutlich.
Als dann in der nächsten Werbepause die zwei Endkandidaten von DSDS vorgestellt wurden, fasste ich für mich zusammen: "Aha, vorhin habe ich also die schönsten Mädchen Deutschlands gesehen und das hier sind die Nachwuchskünstler, die besten von vielen 10 Tausenden......!" - Muss man dazu noch etwas sagen?
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen … Du sprichst mir ja sowas von aus der Seele … den kläglichen Kern der deutschen Casting-Shows perfekt zusammengefasst!
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