To-Do versus DONE!
Es gibt solche Tage:
Die To-Do-Liste scheint nicht kürzer zu werden, im Training klappt auch nichts,
was man sich vorgenommen hat. Prädestiniert für schlechte Laune und das Gefühl
nichts geschafft zu haben. Vieles was wir tun, erscheint uns selbstverständlich,
nebensächlich, nicht erwähnenswert. Es kommt immer darauf an, ob man auch die „andere
Seite“ betrachtet.
Im Hintergrundbild sieht man ein scheinbares Tohuwabohu an
Notizen und Strichen.
Auf der linken Seite stehen die Dinge, die man sich
vorgenommen hat, auf der rechten Seite, die Dinge, die ungeplant dazukamen, die
man aber (trotzdem) auch noch erledigt hat.
Nicht alle Punkte auf der „Soll-Seite“ kann man immer dann
abhaken, wenn man es möchte oder es sich vorgenommen hat. Das ist im Training
so, dieser Umstand begleitet uns aber auch im Berufsleben und im Alltag. Legt
man den Fokus beständig auf das, was man nicht geschafft hat, so stellt sich
häufig Frust und ein Gefühl der Unzulänglichkeit ein. Vollkommen zu Unrecht,
wenn man sich angewöhnt, auch die Dinge zu notieren, die scheinbar „nebenher“
laufen.
Ein Tipp für sinnvolles Zeitmanagement besagt, man solle nur
ca. 40% des Tages verplanen, der Rest würde sich von alleine füllen. Das kennt
man. Es stimmt. So lange man den Fokus aber nicht auf die ungeplanten Dinge
legt, die man (trotzdem) erledigt hat, stimmen einen 40% selten zufrieden, schlimmer
wird es noch, wenn man vermeintlich nicht mal 40% geschafft hat.
Gewöhnt man sich an, den Fokus auf die übrigen, ungeplanten
60% zu legen, stellt man fest, dass unterm Strich kein Tag unproduktiv war und
kein Training umsonst.
Man hat zwar vielleicht nicht exakt das geschafft, was man
sich vorgenommen hat, aber man war trotzdem tätig.
Die angestrebten 40 Liegestütze haben nicht geklappt, die
Figur im Hoop oder in der Pole wollte nicht funktionieren, weil es eben kein
Flexi-Tag war, das Skript/ die Präsentation ist noch nicht ganz fertig geworden?
Mag sein.
Aber zählen 35 Liegestütze dann gar nicht? Haben wir unseren
Körper nicht trainiert, bei den Versuchen, den Trick/ die Figur zu meistern? Die
Präsentation ist eventuell deswegen nicht fertig geworden, weil ein anderes,
ungeplantes Thema unsere Aufmerksamkeit forderte. Wir können despektierlich die
eigenen mangelhaften Leistungen betrachten, oder den Fokus auf das legen, was
wir stattdessen erledigt haben oder erledigen mussten und unsere Flexibilität
und Durchhaltevermögen erforderten.
Es lohnt sich, auch die scheinbaren Selbstverständlichkeiten
zu schätzen! Im Sport wie im Beruf.
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