Marktwirtschaft, Ethik und Moral

...so lautet der Titel ein kleinen Büchleins, geschrieben von Prof. Norbert Walter, ehemaliger Chefvolkswirt der deutschen Bank.

Geld und Moral - geht das überhaupt zusammen?

Den Reichtum anderen neiden - diese Verhaltensweise entsteht vielleicht häufig aus dem Neid der Besitzlosen und so werden auf den ersten Blick fadenscheinige Argumente und Vermutungen nach der Rechtmäßigkeit des Besitzes oder der Legitimation desselben halblaut, hinter vorgehaltener Hand oder laut ausgesprochen. Moralisch und ethisch ist auch dieses Verhalten nicht. Umso mehr macht es Sinn, sich die Gedanken eines Menschen, der es wissen muss, anzuhören, um vielleicht noch das eine oder andere dazulernen zu können - selbst wenn man sich dabei eingestehen muss, dass man dieser Person die 10.000 Euro Vortragsgage für eine Stunde Redezeit schon ein wenig neidet.

Nun ja - dann sind wir mal interessiert

Geld, Politik, Weltwirtschaft, Marktwirtschaft, mangelnder Stolz der Deutschen auf das eigene Tun und Können - all das waren Themen, die am gestrigen Abend durch den Referenten Herrn Nobert Walter angesprochen wurden. Teilweise durchaus überzeugend, teilweise ein wenig populistisch, aber alles in allem: Sehr gut!

Davon bitte mehr!

Dieser Abschlussgedanke bewog mich dann auch sein Buch "Marktwirtschaft, Ehtik und Moral" zu kaufen - selbst wenn mein Bauch zu diesem Zeitpunkt schon ein wenig "muckte", weil mir das abrupte Verlassen des Rednerpults, obschon die Diskussion mit dem Publikum meines Erachtens nach noch nicht ganz beendet war, nicht gefallen hatte. Nun ja, der Mann hat bestimmt viel zu tun und es ist ja auch stressig, sich nach einer Stunde Arbeit vom Chaffeur nach Hause bringen zu lassen. Kein Thema.

Von Angesicht zu Angesicht und mit Widmung!

Ein Buch mit persönlicher Widmung zu haben, das fand ich schön und außerdem war ich gespannt, auf den persönlichen "Augenblick" mit dem Experten, was heißen soll, dass ich den Menschen gerne in die Augen sehe und dann darauf warte, was für ein Gefühl sich ergibt!

Die Widmung

"So, sie wollen mir ein Buch abkaufen, das ist schön." - das war die "Begrüßung". Buchdeckel auf, Unterschrift, fertig. - Hm? - Also wenn ich meine Bücher signiere und widme, dann frage ich immer nach dem Namen, für wen es sein soll, fixiere das Datum und den Ort des "Geschehens" und hinterlasse auch noch viele Grüße, herzliche Grüße oder auch mal nur einen Gruß. Nix da.
Na gut.
Nix da - auch der Augenblick hinterlässt eine Leere!

Der ehtisch- moralische Bezahlvorgang


"20,00€ bekomme ich von Ihnen und bitte passend, das wäre mir recht." Okay, passend habe ich es. Schon wieder muckt mein Bauch und schon wieder bringt mein Kopf ihn zum Schweigen: "20,00€??? Seit wann haben Bücher einen glatten Preis? Die kosten doch immer 17,90, oder 9,90 oder 19,90?" - Okay, 20,00 Euro hingelegt, Buch genommen und schnell weg, schließlich warten ja schon die Nächsten.

Zeit für den Bauch

Heute hatte ich dann Zeit, mich um mein Bauchgefühl zu kümmern. Das Ergebnis war, dass ich mal bei Amazon nach dem Buch suchte. Verkaufspreis: 19,90€...

Marktwirtschaft und Buchpreisbindung


Wohlgemerkt: Der Verkäufer verlangte 20,00€ - und wir haben in unserer Marktwirtschaft immer noch eine Buchpreisbindung! Mir geht es hier um das Prinzip. Wenn er 19,90€ verlangt und ich ihm 20,00€ gebe und sage: "Das stimmt so!" - dann ist das etwas anderes - so fühle ich mich im Kern betrogen.

Einem Menschen der sich binnen kürzester Zeit als unaufrichtig und so wenig authentisch zeigt, kann ich schwerlich vertrauen. Es geht eben einfach um die ethisch-moralische Grundeinstellung, die Werte, die man vertritt. Übrigens etwas, was er in seinem Buch immer und immer wieder fordert!

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